So werde ich beim Lernen erfolgreich
Nur wenn all diese sechs Fähigkeiten gleich stark ausgebildet sind, dann klappts auch mit dem Lernen. Wenn man eine dieser Fähigkeiten zu wenig hat, dann stockt’s.
Finde heraus, welche der sechs Fähigkeiten bei Dir gut ausgebildet ist und welche Du noch stärken musst.
Hier geht’s zum Lernprofil-Test!
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1. Motivation
Die Motivation ist gemein. Ein Teufelskreis, eine Spirale. Je erfolgreicher man nämlich in einem Gebiet ist, desto motivierter ist man auch. Es gilt also zuerst Lernerfolge zu erzielen, dann kommt die Motivation automatisch. Das wirkt dann wie ein Turbo.
Zuerst einmal muss man sich die Frage stellen: ist diese Schule, dieses Studium eigentlich wirklich das Richtige für mich, bin ich da wirklich gut aufgehoben, oder wäre ein anderes System besser für mich? Das falsche System ist oft schon ein Grund für Demotivation.
Auch wenig Eigenverantwortung erzeugt Demotivation. Motivieren muss man sich vor allem nämlich selbst. Wenn Eltern diese Rolle übernehmen, fällt man automatisch in eine passive Rolle und erwartet die Motivation ständig von außen.´Wenn andere mein Leben regeln, habe ich gar keine Lust mehr mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Eigenverantwortung ist gleichzusetzen mit Motivation.
Motivationskonflikte vermeiden
Playstation, Fernseher & Co haben beim Lernen nichts verloren. „Ich lege mir ja auch kein Stück Schokolade auf den Tisch, wenn ich abnehmen will“, meint Gehirntrainerin Katharina Turecek, „Genauso versuche ich in Lernsituationen derartige Ablenkungen zu reduzieren“.
Ziele setzen und Lernerfolge feiern!
Wer zum Beispiel für eine Prüfung lernt und gerne ins Kino geht, kann das beispielsweise das Bild vom Kino wie ein Puzzle zerschneiden. Pro erledigten Lernabschnitt darf man sich dann einen Puzzle-Stein nehmen. Ist das Puzzle fertig, steht der selbst erwählten Belohnung nichts mehr im Weg. Auf gehts ins Kino!
2. Selbstorganisation
Es geht hierbei um Zeitmanagement und die Arbeitsplatzgestaltung. Zeitmanagement beginnt eigentlich damit, dass man selbst ein „Gespür“ entwickelt. Wie lange dauert eigentlich eine Woche, was habe ich zu tun?
Zeitplan erstellen
„Gerade für jüngere Lerner bewährt sich eine fixe Lernzeit. Die Idee ist nämlich, dass Lernen so etwas wird wie Zähneputzen. Man sollte nicht darüber nachdenken, sondern es tun und das gelingt viel besser wenn man fixe Zeiten einplant“, so Turecek. Unser Gehirn gewöhnt sich nämlich an die regelmäßigen Arbeitszeiten, dadurch wird das Lernen leichter.
Bei der Arbeitsplatzgestaltung geht es weniger darum, ob mein Schreibtisch aufgeräumt oder chaotisch ist. Es ist nur wichtig, dass ich meine Arbeitsmaterialien bei der Hand habe.
Am besten ein Fach oder einen Kasten frei halten, damit die Lern-Utensilien immer griffbereit, am selben Platz sind.
3. Konzentration
Gerade die Konzentration ist in unserer Zeit zu einem echten Problem geworden. Immer mehr Menschen, fällt es schwer bei der Sache zu bleiben. Dafür muss man wissen, dass Konzentration aus drei Bereichen besteht:
- aus der Aktivierung: Wie geht es mir eigentlich, hab ich genug getrunken, bin ich ausgeschlafen, wie fit bin ich?
Wenn man häufig unkonzentriert ist, ist oft die erste Frage: habe ich genug geschlafen? - aus der Orientierung, das ist der Umgang mit Ablenkungen. Ablenkung Nummer eins ist das Smartphone.
Am besten Du erlernst gleich den richtigen Umgang damit. Gewöhne Dir an, in den Lernphasen das Handy auf lautlos zu stellen. - ...und aus der Fokussierung. Das ist das was wir eigentlich unter Konzentration verstehen, wie gut kann ich gedanklich bei der Sache bleiben?
Konzentration ist Übungssache
Rätsel, Puzzle, egal. Alles was dir Spaß macht und dich zur Konzentration zwing, hilft dir deine Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Für Eltern interessant: „Die Fähigkeit sich zu konzentrieren ist im vorderen Bereich des Hirns, im sogenannten Stirnhirn beheimatet“, so Turecek. Dieses Fähigkeit entwickelt sich erst im Laufe des Lebens.
Nach all diesen Lernvoraussetzungen geht es jetzt ans tatsächliche Lernen.
4. Lernstrategien
Lernen ist ein aktiver Prozess, also werde aktiv! Ob man Wichtiges unterstreicht, sich selber immer wieder abfragt, Zettelchen als Lernhilfen im Zimmer aufhängt oder sich ins Smartphone den Lernstoff einspricht um ihn dann später unterwegs anzuhören, das Wichtigste ist, viele Methoden miteinander zu kombinieren.
- Beim Lesen immer den Stift in der Hand. Fünf Mal durchlesen hintereinander bringt nichts, wenn du dich nicht aktivierst. Beim Durchlesen immer gleich das Wichtige anstreichen, das hilft dir beim Strukturieren.
- Wenn du den Text gelesen hast, versuche zuerst dich daran zu erinnern, was du gerade gelesen hast, bevor du dir den Lernstoff ein zweites Mal durchliest.
- Beim Zuhören, am besten mitschreiben, das hilft dir, gedanklich bei der Sache zu bleiben.
5. Merkfähigkeit oder Gedächtnis
Hier kann man zu unterschiedlichen Tricks greifen:
- Eselsbrücken bauen: Wir können uns Dinge nur dann merken, wenn wir Anknüpfungspunkte haben. Das heißt ich muss verstanden haben, was ich lerne.
Wenn ich mir aber beispielsweise einen Fachbegriff einfach nicht merke, dann macht es Sinn, mir selbst Eselsbrücken zu bauen. Die besten Eselsbrücken sind die, die ich mir selber baue. Ein Beispiel: Die Planeten unseres Sonnensystems: Merkur, Venus, Erde,Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
Ich forme also einen Satz mit den Anfangsbuchstaben. „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsren Nachthimmel“
- Listen erstellen: In vielen Büchern ist der Lernstoff als Fließtext abgedruckt. Am besten Du suchst dir die wichtigsten Punkte heraus und machst daraus eine Liste. „Die sechs Gründe für....“, „die fünf Bestandteile von...“ So behältst du das Gelernte leichter im Kopf.
6. Wiedergabe
Wie gut kann ich das Gelernte umsetzten und wie gut kann ich mit dem Stress einer Prüfung umgehen?
- Prüfungsangst: Unser Gehirn schreit Alarm wenn es etwas Neues erlebt. Deshalb macht es Sinn, es auszutricksen und es an die Prüfungssituation zu gewöhnen.
Prüfungssituationen einfach im Vorhinein üben
Ein bisschen Aufregung ist allerdings gut. Der optimale Zustand vor einer Prüfung ist nämlich nicht die Tiefen-Entspannung. Wenns im Bauch kribbelt dann ist das ein Zeichen, dass das Hirn sagt:"So, jetzt kommt was Wichtiges und das werde ich schaffen!"
- Wiedergabe: Wenn ich weiß, dass mir eine mündliche Prüfung bevorsteht, am besten auch gleich so lernen: Am besten vor einem Spiegel stellen und reden oder einfach mit dem Handy das Gesagte aufnehmen und anhören was noch zu verbessern wäre.
- Auch Freunde und Freundinnen können helfen. Bitte sie, Dich abzuprüfen. Wenn man den Lernstoff schon einmal vor jemandem wiedergegeben hat, fällt es dann auch bei der Prüfung leichter. Bei schriftlichen Tests ist es wichtig sich schriftliche Erklärungen aufschreiben.
(Gabriela Euler-Rolle)