Ein junges Reh steht am Straßenrand

Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Wildwechsel: So verhältst du dich richtig

Jährlich kommen in Österreich mehr als 77.000 Wildtiere im Straßenverkehr zu Tode. In der kalten Jahreszeit nimmt das Risiko für Wildunfälle aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse drastisch zu.

Im vergangenen Jahr wurden 304 Personen bei Wildunfällen (zum Teil schwer) verletzt, für eine Person endete der Zusammenstoß tödlich.

Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) plädiert für eine bewusste Fahrweise. „Das Gefahrenzeichen ‚Achtung Wildwechsel‘ sollte unbedingt ernst genommen und der Fahrstil entsprechend angepasst werden“, erklärte Othmar Thann, Direktor des KFV. Wildtiere wählen instinktiv den kürzesten Weg zu ihrem Ziel und entscheiden dabei nicht zwischen Straßen und Feldern. Bei Übergangsbereichen ist das Risiko eines Wildunfalles daher besonders groß.

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Richtig reagieren - ARBÖ-Tipps:

• Speziell am Land auf wenig befahrenen Nebenstraßen besonders vorausschauend fahren.
• Mit angemessenem Tempo durch Wildwechsel-Zonen fahren.
• Vor allem bei Übergängen zwischen Feld und Wald, in Waldbereichen oder bei Obstgärten ist mit Wildwechsel zu rechnen.
• Überquert Rehwild bei Dämmerung oder Nacht die Straße, mehrmals kurz die Hupe betätigen. Dauerhupe vermeiden, Fernlicht irritiert das Wild, sodass es einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt.
• Das Fahrzeug nicht verreißen oder Haken schlagen.

Auto mit kaputter Windschutzscheibe
Landespolizeidirektion Burgenland,

Stark bremsen und Lenkrad festhalten

Studien haben laut KFV und VVO gezeigt, dass 80 Prozent der Autofahrer annehmen, dass Wildtiere von rechts kommen. Tatsächlich queren Tiere die Fahrbahn jedoch von beiden Seiten gleichermaßen. Die gesamte Fahrbahn sowie beide Straßenränder sollten daher laut den Organisationen, besonders in Wildwechselzonen, aufmerksam beobachtet werden. „Ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier unvermeidlich, sollte man stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten. Wenn der Fahrer richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen geringer. Ein Ausweichmanöver ist nicht zu empfehlen, denn ein solches ist weitaus riskanter, als ein Zusammenstoß mit dem Tier“, sagte Thann.

Im Falle eines Unfalls

In der Morgendämmerung und abends sind Wildtiere am aktivsten. Ein Großteil der Wildunfälle sind Kollisionen mit Rehwild, aber auch Zusammenstöße mit Hasen, Fasanen, Füchsen und auch Wildschweinen sind dann relativ häufig. Wenn es zu einem Unfall mit einem Wildtier kommt, muss die Gefahrenstelle abgesichert und die Exekutive verständigt werden. Die Nichtmeldung eines Sachschadens sei strafbar. Getötetes Wild darf auf keinen Fall mitgenommen werden - auch nicht zum Tierarzt.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 15. November 2016 (APA/CC)