Schockwerbung von Saint Laurent in Paris abgehängt

Umstrittene Schockplakate des Luxus-Modehauses Saint Laurent sind in Paris abgehängt worden. Das bestätigte der Generaldirektor der Werbeaufsicht ARPP, Stephane Martin.

Bereits am Donnerstag waren die Plakate an zentralen Stellen der Stadt verschwunden. Eines der umstrittenen Plakate zeigt eine Frau mit gespreizten Beinen und Netzstrümpfen, ein anderes ein Mager-Model, das sich über einem Hocker abstützt. Unter Spitzenabsätzen trägt die gebeugte junge Frau Rollschuhe.

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Die von der Branche getragene Einrichtung hatte von einer „Instrumentalisierung von Frauen“ gesprochen, die zu Sex-Objekten degradiert würden. Es gingen über 200 Beschwerden ein. Die Jury der ARPP wolle am kommenden Montag ihre Einschätzung des Falls öffentlich machen, sagte Martin.

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Kritik gab es auch an einem extrem dünnen Model. Bei der Aufsicht gingen massenhaft Beschwerden ein. „Unterwerfung“, „geschenkte Frau“, „Sexismus“, Anpreisung einer „Vergewaltigungskultur“ - so und ähnlich lauten die Vorwürfe.

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Die Debatte um Mager-Models ist nicht neu. In Frankreich gibt es seit Ende 2015 ein Gesetz, dass ein gefährliches Untergewicht bei Mannequins verhindern soll. Gefordert wird eine medizinische Bescheinigung, dass der Gesundheitszustand mit dem Model-Beruf vereinbar ist. Das zum Luxuskonzern Kering gehörende „Maison“ Saint Laurent hüllt sich selbst in Schweigen.

(apa)