Flugzeug innen

Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com

Das Geschäft mit der Flugüberbuchung

Vor kurzem wurde es rund um die Airline „United Airlines“ laut. Da ein Flug überbucht war und sich keine vier Freiwilligen fanden, die zu einem späteren Zeitpunkt fliegen wollten, wurde kurzerhand ein Passagier gewaltsam aus der Maschine entfernt. Wir sind der Frage auf den Grund gegangen, ob dies denn erlaubt ist und wie man sich dagegen schützen kann.

Das Video zeigt, wie Sicherheitskräft den schreienden Mann aus dem Flugzeug zerren, andere Passagiere filmen das Vorgehen mit dem Handy.

United-Sprecher Charlie Hobart betonte in einem Interview, die Fluggesellschaft habe sich lediglich an die Regeln gehalten. Die Mitarbeiter der Fluggesellschaft hätten vier Passagiere benannt, die das Flugzeug verlassen sollten. Drei von ihnen hätten der Aufforderung Folge geleistet. Als sich die vierte Person geweigert habe, habe man die Sicherheitskräfte verständigt.

Dürfen Fluglinien überbuchen?

Die Airlines dürfen überbuchen, das gehört zum Geschäftsmodell, denn sonst müssten sie die Flugtickets viel teurer verkaufen. Unter Überbuchung versteht man, Sitzplätze doppelt zu verkaufen, da erfahrungsgemäß einige Fluggäste nicht zum Flug erscheinen. Sandra Bijelic, Sprecherin der AUA, erzählt uns: „Bei Austrian Airlines buchen rund 5 Prozent der Fluggäste ein Ticket und erscheinen dann aber nicht zum Flug.“ Bei Billigfluglinien passiert das noch viel öfters.

Doch wie oft spielen sich solche Szenarien, wie im Video, nun wirklich ab? Bei der AUA sind 5 von 10.000 Passagieren betroffen. Die Airlines verwenden nämlich spezielle Computerprogramme, die normalerweise ziemlich genau vorhersagen , um wie viele Plätze überbucht werden kann, sagt Andreas Sernetz von der Fluggastrechteplattform „Fairplane“.

Beitrag aus dem Ö3-Wecker:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wie kann ich mich schützen?

Andreas Sernetz erklärt uns: „Je früher man eingecheckt hat und dort ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mitfliegen darf.“ Natürlich spielt auch der Status eines Passagiers eine Rolle: Business-Class-Gäste oder Stammkunden, also Vielflieger, werden eher bevorzugt behandelt.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 12. April 2017 (Lilian Amina Derndler)