Nora Tschirners Kampf gegen ungesunde Schönheitsideale
Nur wer trainiert, schlank und top gestylt ist, kann erfolgreich, liebenswert und glücklich sein? Die Bilder aus Frauenzeitschriften und Hochglanz-Sendungen wirkten auf das Unterbewusstsein: „Wenn du viele von den gleichen Bildern siehst, kannst du noch so sehr wissen, dass es nicht echt ist, die pflanzen sich trotzdem in einen Teil deines Gehirns. Da kann man rational nicht alles abfangen, was da unterschwellig passiert.“
Tschirner ist als Produzentin am neuen Dokumentarfilm „Embrace - Du bist schön“ beteiligt. Die australische Fotografin und dreifache Mutter Taryn Brumfitt geht darin der Frage nach, warum so viele Frauen auf der Welt ihren Körper nicht mögen.
Brumfitt hatte im Jahr 2013 in Sozialen Medien großes Aufsehen erregt, weil sie zwei Fotos von sich zeigte: Ein Bild von ihrem trainierten Body bei einem Wettbewerb und eines - einige Zeit später aufgenommen - von ihrem völlig normalen untrainierten Körper mit sichtbaren Spuren der Zeit und der Mutterschaft.
Dieser Film ist super wichtig für unsere heutige Gesellschaft & mir hat er gut gefallen sowie mich zum denken angeregt#ihaveembraced pic.twitter.com/OQvPKOSpgM
— jup! Berlin (@jup_berlin) 11. Mai 2017
Zahlreiche Stars, unter anderem Ashton Kutcher, standen hinter der Message.
Geschichten, die unter die Haut gehen
Auf der Suche nach Antworten reiste sie durch die ganze Welt, lernte Menschen kennen, die kämpfe mit ihren Körpern austragen: eine Magersüchtige, die in der Pubertät aufgehört hatte zu essen, um dazuzugehören.
Eine Marathonläuferin, die bei einem Buschfeuer beinahe ihr Leben verloren hätte und seitdem einen narbenüberzogenen Körper hat.
Oder eine Mitarbeiterin einen Frauenmagazines, die alles daran setzt, nicht nur junge, blonde und schlanke Frauen auf die Titelseite zu bringen.
Unter dem Hashtag #Ihaveembraced posten Menschen weltweit, wie sehr der Film sie berührt hat und zeigt, wie verschieden Schönheit ist.
Ein Film, der Mut macht, sich und andere mehr als zu akzeptieren: mit allen Besonderheiten zu umarmen.
(Anastasia Lopez/ dpa)