Motivation beim Sport

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Raus aus dem Motivationstief: So klappt’s!

Ein Tief macht jeder Mal durch. Auch Spitzensportler und -sportlerinnen. Gerade rauchen etwa bei den ÖSV-Skispringern nach dem Debakel beim Neujahrsspringen die Köpfe. Es war das schlechteste Ergebnis bei der Vier-Schanzen-Tournee seit fast 40 Jahren für die österreichischen Adler.

Die meisten von uns haben bereits einen großen Vorteil im Vergleich zu den Profis: Mehr Zeit. Das sagt Günter Amesberger, Professor für Sportpsychologie an der Uni Salzburg. Nach einem Tief gebe es nämlich zwei Phasen für die man sich Zeit nehmen müsse: Die Verarbeitung des Misserfolgs und die Neuausrichtung. „Gerade im Leistungssport ist für die Verarbeitung oft wenig Zeit. Die Springer haben jetzt gerade einmal einen Tag, um dann wieder beweisen zu müssen, dass sie das alles besser schaffen.“

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Zwei Seiten der Motivation

Dem Motivationstief den Kampf ansagen - dabei gibt es zwei Aspekte, sagt Sportpsychologe Björn Krenn.

Er spricht vom eigentlichen Begriff Motivation, wenn es um die Frage geht: Wie wichtig ist mir das Ziel überhaupt? Wie sehr will ich das? „Also, wenn es zB um das Ziel geht, laufen zu gehen und ich merke, es fällt mir in manchen Situationen schwer zu überwinden, muss man die Dinge herausfinden, die dagegensprechen. Vielleicht die Angst Knieschmerzen zu bekommen. Eine Lösung könnte sein, die Intensität zu verringern oder eine andere Sportart zu finden.“

Dann gibt es noch die so genannte Volation. Dabei geht es um die Frage: Wie kann ich das Ziel erreichen. Im Mittelpunkt steht dabei eine gute Planung, sagt Björn Krenn: „Was sind das für Situationen, in denen ich es nicht schaffe - obwohl ich motiviert bin - das Ziel in meinen Alltag zu integrieren? Also wenn ich mich nicht motivieren kann nach der Arbeit nochmal rauszugehen zum Sport. Vielleicht kann ich von der Arbeit direkt nach Hause laufen oder direkt zum Sport gehen nach der Arbeit.“

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Die Kraft der vergangenen Erfolge

Wir alle haben Erfolgserlebnisse gespeichert. Sich diese Erlebnisse gerade in Zeiten von Tiefs ins Gedächtnis zu rufen und die Gefühle aufleben zu lassen, ist ein echter Motor der Motivation, sagt Sportpsychologin Barbara Singer. Auch positive Leitsätze können motivierend wirken. Barbara Singer rät, sie auch in Verbindung mit Koordinationsübungen durchzuführen, die beide Gehirnhälften aktivieren: „Der Athlet ist dann gleichzeitig in einer körperlichen Aktivität. Man kann die positiven Leitsätze zwar auch anwenden wenn man entpsannt ist, gerade nach einem Tief ist es aber positiv für die Motivation etwas körperlich aktives zu machen.“

Ö3-Wecker in den Weihnachtsferien mit Philipp Hansa, 3. Jänner 2018 (Max Bauer)