Chirurg brennt seine Initialen in Patientenleber - Geldstrafe

Ein britischer Chirurg, der bei Operationen seine Initialen „S.B“ in die Lebern von zwei Patienten brannte, ist zu einer Geldstrafe von etwa 11 000 Euro verurteilt worden. Außerdem muss er 120 Stunden Sozialarbeit leisten.

Der Richter sprach in seinem Urteil am Freitag (12.1.) in Birmingham von „Machtmissbrauch und Vertrauensbruch“. Der 53-Jährige Chirurg habe zwar in einer Stresssituation während schwieriger Operationen gehandelt - aber aus Arroganz.

Keine Schädigung der Leber

Der auf Lebertransplantationen spezialisierte Arzt hatte auf den Organen seine Initialen mit einem Argon-Beamer hinterlassen. Das Gerät wird normalerweise zur Blutstillung verwendet. Die Leberfunktionen wurden durch die Markierungen nicht geschädigt.

Operationsbesteck in einem OP, Chirurgen unscharf im Hintergrund
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Der bis dahin sehr angesehene Mediziner wurde 2013 von seiner Stelle am Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham suspendiert und kündigte nach einer Disziplinar-Anhörung ein Jahr später. Er bekannte sich vor Gericht in Birmingham der Tätlichkeit schuldig, wies aber den schwerer wiegenden Vorwurf der Körperverletzung zurück. Entdeckt wurden die Initialen bei einem der Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation vornahm.

Neuer Job als Narkosearzt

Im Gericht waren nach einem Bericht des Nachrichtensenders Sky News auch ehemalige Patienten, denen der Arzt das Leben gerettet hatte und die ihre Unterstützung für ihn bekunden wollten. Der Mediziner arbeitet inzwischen als Anästhesist in einer anderen Klinik.

(dpa/MB)