So viel vom Nettoeinkommen geht fürs Wohnen drauf

Wenn am Monatsbeginn der Nettolohn aufs Konto überwiesen wird, dann können wir wiedermal durchatmen, zumindest solange bis die monatliche Miete für die Wohnung oder Kreditrate fürs Haus fällig wird.
Irgendwie hat man das Gefühl, dass Wohnkosten und Einkommen immer weiter auseinander klaffen. Das hat eine aktuelle Studie angeblich bestätigt.

ImmobilienScout24 hat mit dem „Erschwinglichkeitsindex“ das Verhältnis der regionalen Kaufkraft pro Haushalt und der Wohnkosten in allen österreichischen Bezirken analysiert. Ergebnis: 35 Prozent des Nettoeinkommens müssen die Österreicher derzeit für ihre Wohnkosten veranschlagen. Während man 2014 noch 31 von 100 Euro fürs Wohnen ausgeben musste, sind es aktuell 35 von 100 Euro.

Grafik Wohnen
ImmobilienScout24/APA

Das Haushaltsnettoeinkommen ist in Österreich seit 2014 leicht gesunken (-2,2 Prozent), es liegt derzeit bei rund 41.400 Euro/Jahr. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer gebrauchten Wohnung liegt bei rund 3.590 Euro/m2, einer neuen bei rund 4.660 EUR/m2.
Am meisten angezogen hat der Wohnkostenanteil in Tirol, Vorarlberg und Niederösterreich – nämlich um 5 Prozentpunkte.

Wo kostet jetzt Wohnen in Österreich am meisten?

Über den österreichischen Landesschnitt kommen Tirol und Salzburg, dort muss man 42 bzw. 36 Prozent des Nettoeinkommens pro Haushalt für das Wohnen budgetieren.
Am günstigsten wohnt man im Bundesländervergleich - in der Steiermark, im Burgenland, Oberösterreich und Kärnten.

Die Studienmacher haben das Ganze auch noch in Bezirken aufgegliedert und ist es die Kostenschere noch krasser:
In Kitzbühel beispielsweise sind es ganze 73 Prozent des Haushaltsnettoeinkommen die für das Wohnen einkalkuliert werden muss.
Eine neue Eigentumswohnung kostet dort rund 7050 Euro pro Quadratmeter
Zum Vergleich: Ein gebrauchtes Haus in Gmünd ist beispielsweise bereits um 820 Euro pro Quadratmeter zu haben.

„Ö3-Drivetimeshow“ mit Olivia Peter, 1. März 2018 (TW)