Raucherzone

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Rauchpausen von der Arbeitszeit abziehen?

Paffen nur mehr in der Freizeit? Derzeit dürfen Mitarbeiter, Patienten und Besucher in Salzburger Krankenhäusern nur in zwölf ausgewiesenen Raucherinseln im Freien auf dem Krankenhausgelände Zigaretten anzünden.

Für die Mitarbeiter wird es jetzt ernst: die Arbeitszeit wird durch An- und Abmelden für die Zigarettenpause unterbrochen. Betroffen sind davon letztlich mehr als 6.300 Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken mit den Spitälern in Tamsweg, Sankt Veit im Pongau, Hallein, der Christian Doppler-Klinik und dem Universitätsklinikum LKH in der Stadt Salzburg.

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Rauchpause
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Raucher machen mehr als eine Stunde Pause pro Tag

SALK-Geschäftsführer Paul Sungler: „Wie kommen die Nichtraucher dazu, dass die Raucher immer wieder Pause machen und sie ihren Tätigkeiten nachgehen? Starke Raucher machen fünf, sechs oder gar sieben Rauchpausen pro Arbeitstag, das ist in Summe mehr als eine Stunde pro Tag. Das müssen die Kollegen dann hereinarbeiten. Wenn man das hochrechnet, pro Mann oder Frau auf das Jahr gesehen, sind das in unseren Spitälern betriebswirtschaftlich drei Mitarbeiter, die wir umsonst bezahlen. Das Betriebsklima wird sich nicht verschlechtern, Probleme in der Zusammenarbeit von Rauchern und Nichtrauchern erwarte ich nicht.“


Nichtraucher suchen auch den Weg der Entspannung

Markus Pitterka vertritt als Angestelltenbetriebsrat mehr als 4.000 Kolleginnen und Kollegen am Krankenhausstandort in der Stadt Salzburg. Er befürchtet ein Ausspielen von Rauchern und Nichtrauchern: „Ja - das regt mich auf, Nichtraucher suchen sich auch ihre Möglichkeiten zur Entspannung, das darf man nicht aufrechnen, auch nicht - wenn sich Raucher mit einer Zigarette vom beruflichen Druck entspannen. Ich fürchte um das Betriebsklima und um den sozialen Frieden in den Spitälern der Salzburger Landeskliniken. Da sind wir dagegen. Die Zustimmung des Betriebsrates ist für diese Arbeitszeitunterbrechung notwendig, die Regelung muß in einer Betriebsvereinbarung geregelt sein.“

Ö3-Facebook Abstimmung:

Spitälerchef Sungler ist zuversichtlich, dass sein Vorhaben in den nächsten zwei Jahren umgesetzt wird. Technisch leicht möglich, es muss nur für alle Kollegen gleich gelten: für Mediziner, in Pflege und Verwaltung und Technik.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen die Absicht des Krankenhausmanagements gemischt. Die fünf Krankenhäuser der Landeskliniken sollen weitgehend Zigarettenfrei werden – das passt in die Aktion von Eigentümer Land Salzburg – freiwillig rauchfrei – in der Gastronomie, 144 Hotels, Bars und Restaurant lassen landesweit ihre Mitarbeiter und Gäste nicht mehr im Inneren rauchen.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 7. März 2018 (Peter Obermüller)