Sunrise Avenue - One-Man-Show in Stadthalle
Natürlich waren alle von Samu Habers Charme geblendet. Da konnte man schon leicht übersehen, dass neben Österreichs Lieblingsfinnen auch noch andere Musiker auf der Bühne anwesend waren. Aber Ehre wem Ehre gebührt: Riku Rajamaa war an der Gitarre, Raul Ruutu am Bass, Sami Osala am Schlagzeug und Osmo Ikonen am Keyboard.
Die Story zum Nachhören
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Samu Haber mit Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer
„Klar, Sunrise Avenue ist mein Projekt“, sagt Samu Haber Backstage im Ö3-Interview, „es sind meine Songs und meine Geschichten, aber ich versuche ein einfühlsamer Chef zu sein und das funktioniert offenbar ganz gut.“ Die anderen Bandmitglieder bezeichnet er noch immer als seine besten Freunde. Den Tourbus teilt Samu Haber allerdings nicht mit ihnen – er wird in seinem eigenen Privatbus von Halle zu Halle chauffiert.
Nach dem Ö3-Interview hat er von seiner Plattenfirma Gold für 15.000 in Österreich verkaufte „Heartbreak Century“-Alben überreicht bekommen. Und er hat eine brandneue Single gekriegt. Persönlich überreicht vom steirischen Singer/Songwriter Robin Resch, den er 2016 im Finale von „Voice of Germany“ gecoacht hat. „The Great Escape“ heißt sie und wird demnächst auf Ö3 vorgestellt.
Samu backstage mit seinem Schützling Robin Resch
Samu Haber ist das spitzbübische Gesicht der Band. Ein Rockstar zum Verlieben. Sein Repertoire beinhaltet vom coolen Loverboy bis hin zum sensiblen Frauenversteher so ziemlich alle Rollen im romantischen Liebesfach. Und er hat sie alle perfekt drauf. Wenn er seinen Schlafzimmer-Kuschel-Blick aufsetzt, schmachten die überwiegend weiblichen Fans, wenn er hingegen seinen James-Dean-Poster-Blick aktiviert, kreischen sie.
Die männlichen Besucher, die sich gestern Abend in die Stadthalle verirrt haben, waren eher weniger auf einen Flirt mit Samu Haber aus. Sie haben lieber draußen im Foyer den Bierzapfern schöne Augen gemacht. Außerdem waren sie wahrscheinlich mehr wegen der Musik da. Und da haben Sunrise Avenue durchaus überzeugt. Nicht mit Virtuosität, sondern mit solidem Handwerk.
Der Mix aus Powerpop und Schlagerrock, mit leicht folkloristischem Einschlag, live wuchtiger dargeboten als bei den Studioaufnahmen, war bestens dazu angetan, die Fans zum rhythmischen Mitklatschen und zum lautstarken Mitsingen zu animieren. Dazu wurde die Bühne mit wahren Lichtorgien geflutet, was in Kombination mit der zunehmenden Dichte an Hits gegen Ende hin das Konzert zu einem bejubelten Gute-Laune-Happening gemacht hat. Nach „Fairytale gone bad“ und „Hollywood Hills“ war dann aber Schluss mit lustig. Ein fröhliches Wiedersehen gibt’s im Sommer beim Nova Rock.
Eindrücke vom Konzert in der Stadthalle
Aus der Ö3-Musikredaktion...
Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt.
Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Der Ö3-Wecker mit Robert Kratky, vom 7. März 2018