Martin Luther King

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So hat Martin Luther King die Welt verändert

Am 4. April 1968 ist der Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King am Balkon eines Hotels in Memphis erschossen worden. Sein Erbe wirkt auch 50 Jahre später noch.

„Ich habe einen Traum...“ - Diese berühmten Worte sind längst in der kollektiven Erinnerung angekommen, ohne dass wir oftmals genau wissen, was Kings Einsatz für die Rechte der Afroamerikaner eigentlich so besonders gemacht hat.

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Das sind die wichtigsten Fakten zu Martin Luther King Junior:

Seine berühmteste Rede

„Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.“
Martin Luther King am 28.8.1963

Er war Pastor mit Charisma und hat seine Gemeinde mit einer Leidenschaft wie wenige zu vor mitreißen können: Am 28. August 1963 waren bei einer riesigen Demo unter dem Titel „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“ 250.000 Menschen, 60.000 davon Weiße, bei seiner „I have a dream“-Rede dabei. Zusammen mit sechs anderen Anführern der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung unterstützte King Präsident John F. Kennedy bei seinem Vorhaben, den Rassengesetzen ein Ende zu machen.

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Das Ende der Rassengesetze

Noch in den 1960er Jahren hat es in den USA, vor allem in den Südstaaten, scharfe Gesetze zur Rassentrennung gegeben: Schwarze durften damals nicht in die selben Schulklassen gehen wie Weiße, Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner durften in den 1960ern nicht wählen und auch keine Weißen heiraten. Martin Luther King hat mit friedlichem Protest Druck gemacht und der hat dann letztendlich dazu geführt, dass diese Rassengesetze in den USA abgeschafft worden sind - etwa mit dem Wahlrechtsgesetz von 1965 oder den Bürgerrechtsgesetzen von 1964 und 1968.

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Wegen seines Engagements erhielt Martin Luther King Jr. 1964 den Friedensnobelpreis. Spätestens seit dem war King eine moralische Instanz und Vorbild für friedliche Menschenrechtsbewegungen international.

Offene Fragen rund um das Attentat

Vor genau 50 Jahren, am 4. April 1968, wurde Martin Luther King erschossen. Er ist 39 Jahre alt als ihn auf einem Balkon in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee der Schuss von James Earl Ray trifft. Die Ermordung Kings 1968 führte zu Ausschreitungen von Schwarzen in 100 Städten, 10.000e wurden verhaftet.

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Bis heute ist nicht bekannt, aus welchem Grund Ray gehandelt hat oder ob ihn jemand beauftragt haben könnte, den Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung zu töten. Zunächst gelang Ray die Flucht nach Kanada und weiter nach Europa, von wo aus er sich über London nach Afrika absetzen wollte. Letztlich wurde er geschnappt und gestand die Tat vor Gericht.

Drei Tage nach seinem Geständnis widerrief er dieses aber und blieb bis zu seinem Tod dabei, Martin Luther King doch nicht erschossen zu haben. Seit damals kursieren Verschwörungstheorien über mögliche Beteiligungen des FBI, der Mafia oder der US-Armee am Tod Kings. James Earl Ray konnte bis zu seinem Tod 1998 jedoch nicht erklären, wieso seine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe zu finden gewesen sind.

Die nächste Generation

Seine vier Kinder engagierten sich alle in der Bürgerrechtsbewegung und auch seine neun Jahre alte Enkelin Yolanda Renee King hat kürzlich die großen Worte ihres Opas wieder gesprochen. Bei einer Demo gegen Waffengewalt in Washington hat sie gesagt, ihr Traum sei eine Welt ohne Waffen.

Things we love: Martin Luther King Jr.’s granddaughter shared this powerful message at "March for Our Lives."⠀ ⠀ #marchforourlives #mlk #martinlutherkingjr #citizenship #youth #youthactivists

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Mittlerweile wird in den USA jeder dritte Montag im Jänner, rund um seinen Geburtstag am 15. Jänner, als „Martin Luther King Day“ gefeiert und der Schauplatz des Attentats, das Lorraine Motel in Memphis, ist heute das National Civil Rights Museum.

Der Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 4. April 2018 (MB)