Österreich als Hochburg der Diplomatie

Spielt unser Land vielleicht bald eine bedeutende Rolle für den Friedensprozess in Syrien? Wenn es nach Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenministerin Karin Kneissl geht ja. Sie bieten Wien als Vermittlungsort für Friedensgespräche an.

Am bekanntesten war das Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA das in Wien vor 3 Jahren ausverhandelt worden ist. Aber auch sonst gibt es immer wieder diplomatische Erfolge auf österreichischem Boden erklärt Emil Brix, Direktor der diplomatischen Akademie. Vor kurzem hat es entscheidende Gespräche über den Namenskonflikt zwischen Mazedonien und Griechenland gegeben und auch die Verfassung von Uganda wurde in Österreich ausverhandelt.

Österreich gilt als Drehscheibe der internationalen Diplomatie: 40 zwischenstaatliche Organisationen haben ihren Sitz in Wien - die bekanntesten sind die UNO und die OSZE. Und es leben fast 4.000 Diplomatinnen und Diplomaten bei uns.

Hände halten
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Neutralität als Grundvoraussetzung

Unsere Neutralität ist Grundvoraussetzung um eine glaubwürdige Vermittlerrolle einnehmen zu können. Unser Ruf liegt allerdings auch an unserer Geschichte als Vielvölkerstaat im Habsburger-Reich. Fast 500 Jahre lang war Österreich ein multinationaler Staat in dem Diplomatie gefragt war: Von der Heiratspolitk der Habsburger im 15. und 16. Jahrhundert, über die Verwaltung der vielsprachigen Donaumonarchie bis hin zum Wiener Kongress 1814 wo nach 20 Jahren Krieg eine Neuordnung für Europa ausverhandelt worden ist.

Und auch die Grundregeln, wie Diplomaten auf der ganzen Welt heute noch miteinander umgehen sind in Wien beschlossen worden: 1961 wurde das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, die Diplomaten-Rechtskonvention abgeschlossen.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 17. April 2018 (PM)