Song Contest 2018

ORF/R. Zach-Kiesling

Song Contest - Die Partys toben

Jetzt geht es beim Song Contest in Lissabon so richtig zur Sache. Das zweite Semifinale ist geschlagen, die 26 Finalisten stehen fest. Das wird gefeiert. Die Partys toben in der Stadt.

Die beste Party der Woche haben William und Deban im Hard Rock Cafe geschmissen. Die Gründer von Wiwibloggs, der einflussreichsten Eurovision-Fan- Page der Welt, auf die auch so renommierte Medien wie CNN oder die New York Times in ihrer Berichterstattung zurück greifen, werden von allen gefeiert und feiern daher gerne auch mit allen.

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Die Warteschlangen vor dem Eurovision-Hot-Spot in Town waren dementsprechend lang.

Song Contest 2018
ORF/R. Zach-Kiesling

William spricht übrigens auch ganz gut Deutsch. „Die Schwarzwaldklinik“ war sein Bildungsprogramm. Zwangsweise, weil seine Lehrerin ziemlich faul war und ihren Schüler einfach vor dem Fernseher eingeparkt hat. Dafür kann William jetzt ganze Szenen im Alleingang nachspielen: „Du bist für mich nichts!“ - „Ich bin für dich nichts!“ - „Das Spiel ist aus!“ Professor Klaus Brinkmann hätte seine Freude gehabt.

Song Contest 2018
ORF/R. Zach-Kiesling

Cesár Sampson ist bei der Wiwibloggs-Party aufgetreten (später in der Nacht dann auch noch im Euroclub) und hat eine amtliche Akustikversion von „Nobody but You“ abgeliefert. Allseits großer Jubel natürlich, auch als er dann als Zugabe noch „Purple Rain“ angestimmt hat.

Song Contest 2018
ORF/R. Zach-Kiesling

Was nicht selbstverständlich war. Denn normalerweise können die Eurovision-Hardcore-Fans nichts anfangen mit Songs, die nie im Bewerb waren. Den 17. Platz aus dem Jahr 1998 können sie sofort anschmettern. Aber Prince war offenbar ausnahmsweise okay. Vom Freak-Faktor her wäre er ja ohnehin wie geschaffen gewesen für den Song Contest. Und musikalisch hätte der eine oder andere Song von ihm sicher auch Potenzial für eine Top-Ten-Platzierung gehabt.

Song Contest 2018
ORF/R. Zach-Kiesling

Den meisten Applaus hat die Zypriotin Eleni Foureira abgesahnt. Bei den Buchmachern liegt sie ja mittlerweile auf Platz 1. Ihr Auftritt war nicht mehr und nicht weniger als ein Indoor-Vulkanausbruch. Wäre ich Haarspray-Hersteller, hätte sie bei mir einen Werbevertrag auf Lebenszeit. In ganz Wacken findet man niemanden, der so eindrucksvoll die Mähne schütteln kann wie Eleni Foureira. Über ihr Bühnenoutfit kann ich dafür kaum etwas berichten, da gab’s nur wenig zu sehen.

Draußen vorm Hard Rock Cafe haben sich einstweilen die vorwiegend schwulen Fans um Selfies mit Cesár Sampson gerissen. Sie kommen aus ganz Europa, lieben den Song Contest bis zum Wahnsinn und feiern hier diesen wunderbaren Spirit der grenzenlosen Toleranz.

Ab heute ist aber Schluss mit Lustig. Ab sofort sind alle im Wettkampfmodus. Morgen wie gesagt großes Finale. Wobei, das wird schon auch wieder ganz lustig werden, wenn der größte Musikzirkus der Welt wieder zeigen wird, was er so alles an Skurrilität zu bieten hat. Viele werden wieder den Kopf schütteln. Aber niemand so schön wie Eleni Foureira.

Song Contest
Clemens Stadlbauer
Milenko Badzic

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt.
Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.



Der Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 11. Mai 2018