In diesen Ländern wird am meisten gearbeitet
Laut einem Ranking der OECD für das Jahr 2017 liegt auf Platz eins eindeutig Mexico mit 2257 Arbeitsstunden pro Kopf und Jahr. In Europa führt Griechenland das Ranking an. Das hängt damit zusammen, dass in dem Krisenland besonders viele Menschen Zweit- und Drittjobs haben, um über die Runden zu kommen - sie arbeiten im Schnitt 2000 Stunden pro Jahr.
So wird in Österreich gearbeitet
In dieser konkreten Auswertung sieht die OECD Österreich unter dem Durschnitt mit 1613 Arbeitsstunden. Das hat zwei Gründe: Viele, vor allem Frauen, arbeiten in Österreich Teilzeit. Aber auch unsere vielen Urlaubstage im Vergleich zu anderen Ländern machen sich in dieser Auswertung bemerkbar. Christoph Klein, Direktor der Arbeiterkammer Wien, verweist hier auf die Daten der EUROSTAT. Schaut man sich hier die Zahlen der Vollzeit-Arbeitnehmerinnen genauer an, wird in Österreich pro Woche sogar fast am meisten gearbeitet, 41,3 Wochenstunden. Wir sind also nicht weniger fleißig, im Gegenteil. „Der österreichische Wirtschaftsstandort steht blendend da. Wir haben die dritthöchste Wirtschaftsleistung in Europa. Und das trotz oder vielleicht sogar wegen unserer fünf Urlaubswochen, wegen unserer Feiertage, wegen unserer Grenzen im Arbeitszeitgesetz“, so Klein.
Europavergleich bei den Arbeitsstunden
Bis zu 12 Stunden Arbeiten am Stück soll mit dem neuen Gesetz offiziell in Österreich möglich sein. Damit wären wir im Europavergleich relativ weit vorne. Noch längere Arbeitszeiten, nämlich 13 Stunden, sind in Großbritannien, Schweden, Irland und Dänemark möglich. Hier betont Rolf Gleißner von der Wirtschaftskammer Österreich im Gespräch gegenüber Ö3:
„Die Höchstgrenzen sagen nicht zwingend etwas darüber aus, wie viel tatsächlich gearbeitet wird. Denn tatsächlich geht ja die Arbeitszeit in Österreich im Schnitt seit vielen Jahren zurück. In Schweden zeigt sich zum Beispiel: Die haben sehr hohe Grenzen, aber faktisch ist die Arbeitszeit trotzdem nicht höher als in anderen Ländern“.
Genau mit diesem Argument geben sich Arbeiterkammer und Gewerkschaften in der aktuellen Diskussion allerdings nicht zufrieden.
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 26. Juni 2018 (mH)