Zecke mit Warnschild

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So viele Zecken wie noch nie - das solltest du beachten

Wer selbst viel in der Natur unterwegs ist, oder Haustiere daheim hat, hat es sicher schon bemerkt: es gibt so viele Zecken wie noch nie. Pro 100 Quadratmeter sind 440 Zecken prognostiziert – das sind mehr als doppelt so viele wie letztes Jahr. Hier findest du die wichtigsten Infos und Tipps rund um das Thema Zecken:

Hilft eine FSME-Impfung auch nachträglich?

Nein. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine der häufigsten Krankheiten, die von Zecken übertragen wird. Der Impfstoff braucht jedoch einige Wochen, bis er wirkt. Solltest du also bereits von einer infizierten Zecke gebissen worden sein, schützt dich eine nachträgliche Impfung nicht vor einer Ansteckung.

Spritze
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Wie oft soll ich eine FSME-Impfung auffrischen lassen?

Laut dem empfohlenen Impfplan des Gesundheitsministeriums sollte die Impfung zwischen dem ersten und 60. Lebensjahr alle fünf Jahre aufgefrischt werden und ab dem 60. Lebensjahr alle drei Jahre. Eine Alternative zum regelmäßigen Auffrischen bietet die sogenannte Titerbestimmung. Hier kann durch regelmäßige Blutproben kontrolliert werden, ob sich noch ausreichend Abwehrstoffe im Körper befinden oder ob eine Auffrischung notwendig ist.

Wie entferne ich eine Zecke am besten?

Am leichtesten lässt sich die Zecke mit einer speziellen Zeckenpinzette entfernen. Diese sind in Apotheken, Tierhandlungen oder online erhältlich. Solltest du so eine spezielle Pinzette nicht daheim haben, reicht auch eine normale. Mit der Pinzette die Zecke möglichst nah an der Haut einzwicken und herausziehen. Optimal ist es, wenn die gesamte Zecke mit Kopf herausgezogen wird.

Was mache ich mit der Zecke, nachdem ich sie entfernt habe?

Forscherinnen und Forscher haben herausgefunden, dass Zecken sehr robuste kleine Tierchen sind und einiges mehr überleben, als man glauben würde. So bringt es etwa nichts, die Zecke im Klo herunterzuspülen, da diese recht lange in Wasser überleben kann. Auch das Zerquetschen zwischen den Fingern oder Fingernägeln ist nicht zu empfehlen, da dadurch Erreger freigesetzt werden können. Die einfachste Methode ist die Zecke in ein Stück Papier einzuklappen und einen festen Gegenstand – zum Beispiel ein Wasserglas – mit Druck darüber zu ziehen.

Auch eine gute Möglichkeit ist, das Tier in einem Klebestreifen einzufangen, komplett darin zu fixieren und so im Hausmüll zu entsorgen, sagt Dr. Georg Duscher, Parasitologe von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

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Zecke in Wassertropfen
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Was sind die häufigsten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden und was sind mögliche Symptome?

Die häufigsten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden sind FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose. Anzeichen für eine FSME- oder eine Borreliose-Erkrankung können etwa Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen, Schwindel, Übelkeit etc. sein. Oft werden die Symptome mit einer Erkältung verwechselt und nur weniger als die Hälfte der Infizierten bemerken überhaupt Symptome. Solltest du dir also nicht sicher sein, ist es besser wenn du dich untersuchen lässt.

Helfen Anti-Zecken-Sprays wirklich?

Ja, jedoch niemals vollständig. Es gibt zahlreiche Anti-Zeckenmittel auf dem Markt und nicht alle helfen gleich gut und keines davon verhilft zu einem 100% Schutz. Ganz egal also ob Spray oder nicht, auf das Abchecken der beliebtesten Körperstellen für Zecken – also etwa Arm- und Kniebeugen – sollten wir gerade nach einem Tag im Freien nicht verzichten.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 20. Juli 2018 (Caroline Bartos)