Forscher lösen Rätsel um den Spaghettibruch
Wer zuhause schon einmal versucht hat Spaghetti in der Mitte zu brechen, um sie in einem kleinen Topf zu kochen, wird vermutlich schon eines erkannt haben: Die dünnen Nudeln zerbrechen fast immer in mehrere Teile, anstatt in zwei Hälften. Dieses Phänomen interessiert Forscher schon jahrelang.
Snap-Back-Effekt
Wenn man beide Spaghetti-Enden nimmt und biegt, brechen die Nudeln erst ungefähr in der Mitte, allerdings schnellen die Spaghetti dann zurück und dabei brechen noch mehr Teile ab. Dieses Zurückschnellen wird als Snap-Back-Effekt bezeichnet.
Verantwortlich für das Zerbrechen ist der sogenannte Snap-Back-Effekt, der 2005 von den beiden Physikern Basile Audoly und Sebastien Neukirch entdeckt wurde. Die zwei erhielten für ihre Forschung sogar den Ig-Nobelpreis. Eine Lösung für das Problem fanden sie jedoch nicht.
Auf Lösungssuche begab sich nun eine Gruppe von internationalen Forschern rund um Ronald Heissler am MIT - mit Erfolg. Nach einigen Testungen gelang ihnen im wahrsten Sinne des Wortes der Durchbruch. Verdreht man die Nudeln nämlich gegeneinander, so wirkt das dem Snap-Back-Effekt entgegen und man kann die Spaghetti problemlos in zwei Hälften brechen. Die Ergebnisse lassen sich jedoch nicht nur auf die Teigware anwenden, sondern auch auf einige andere Stäbe, die ihrem Aufbau nach Spaghetti ähneln, also jene, die eine gewisse Länge aufweisen und Spannungen ausgesetzt sind.
„Ö3-Drivetimeshow“ mit Olivia Peter & Tom Filzer, 16. August 2018 (Laura Franz)