Amazon Algorithmus Bombenbau

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Skurriles, das du über Amazon nicht gewusst hast

Diese Woche hat Amazon als zweites privates Unternehmen nach Apple die magische 1 Billion Marke an der Börse geknackt. Das Unternehmen ist nicht ganz unumstritten, gerät vor allem wegen schlechter Arbeitsbedingungen, geringer Löhne und Datenschutzproblemen immer wieder in die Kritik.

Es gibt aber auch ziemlich Kurioses was nicht so bekannt ist, zum Beispiel, dass alles in einer Garage begonnen hat - wie so viele Erfolgsstories:

Das riesige Imperium hat ganz klein begonnen. Der IT-Nerd von der Wallstreet Jeff Bezos, damals 30 Jahre alt, gründet an der US-West Küste 1995 einen kleinen Bücher online Versandhandel. Der Legende nach soll er die ersten Bücher an Kunden noch selbst ausgeliefert haben. Etwa ein Jahr nach dem Verkauf des ersten Buches hat das Unternehmen schon einen Umsatz von etwa 15 Millionen Dollar und liefert Bücher in die ganze Welt. Jeff Bezos kündigt daraufhin schnell seinen Job und baut das Unternehmen weiter aus. Heute setzt Amazon pro Jahr ca 177 Milliarden Dollar um.

Amazon Algorithmus Bombenbau
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Mittlerweile arbeiten mehr als 500.000 Menschen für Amazon, allein 40.000 im Hauptquartier in der US-Stadt Seattle. Aber auch tausende Hunde gibt’s dort!
Grüner Jeff Bezos gilt als Hundenarr – schon von Anfang an war es Tradition im Unternehmen, dass Mitarbeiter ihre Hunde ins Büro mitnehmen durften. Mittlerweile sind mehr als 8000 Hunde im Headquarter in der US-Stadt Seattle registriert – für sie gibt es ein eigenes Auslauf-Areal und einen Hundekuchenspender beim Empfang. Ein Gebäudekomplex ist sogar nach einem Hund benannt: „Rufus“- er war der erste Büro-hund von Amazon.

Erst kürzlich ist der neue Teil des Hauptquartiers von Amazon namens „The Spheres“ fertig geworden. Riesige, futuristische Glaskuppeln mitten in der Stadt, die als gigantische Gewächshäuser gedacht sind. Im Inneren sieht es aus wie im Dschungel: zehntausende Pflanzen, Wasserfälle, und Hängebrücken sorgen dort für „Amazonas-Feeling“. Die Amazon-Mitarbeiter sollen dort abschalten, und können auch Meetings in Baumhäusern abhalten.

Jeff Bezos ist mit Amazon reich geworden, er hat ein Vermögen von 120 Milliarden Dollar. Bald will er den Mond bevölkern.
Er und seine Unternehmen haben sich global stark vernetzt. Ihm gehören Anteile an Google, Twitter, Anteile an Fernsehstationen in Europa, aber auch eine riesige Supermarkt-Kette, und die einflussreiche Tageszeitung Washington Post - diese Liste ist schier unendlich.

Kein Unternehmen der Welt investiert so viel in die Entwicklung und Forschung wie Amazon. Nämlich allein 16 Milliarden im letzten Jahr. Große Forschungs-Projekte sind: selbstfahrende Autos und Paketzustellungen per Drohne. Und das ist Bezos persönlicher nächster Coup: mit seinem privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin plant er ja bald Weltraumtouristen an den Rand der Erdatmosphäre zu befördern. Er geht aber noch einen Schritt weiter: In den nächsten 100 Jahren will der Milliardär mit seinem Firmenimperium, die Schwer und Metall Industrie der Welt auf den Mond auslagern. Auf der Erde würden wir dann, wenn es nach ihm geht, nur noch wohnen - Autoteile und co. könnten dann aber vom Mond kommen.

Vollmond
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Derzeit sorgt Amazon aber wegen anderer Pläne wieder einmal für Aufsehen: Das Unternehmen plant eigene Kliniken für seine Mitarbeiter. So sollen Gesundheitskosten gespart werden. Kritiker fürchten aber die Firma könnte seine Angestellten medizinisch überwachen lassen.

(Denise Roithmair)