Wort des Jahres

Marco2811/Fotolia

«Ehrenmann/Ehrenfrau» ist «Jugendwort des Jahres» 2018

«Ehrenmann» beziehungsweise «Ehrenfrau» ist das deutsche «Jugendwort des Jahres» 2018. So werde jemand bezeichnet, der etwas Besonderes für einen tut, erklärte der Langenscheidt-Verlag am Freitag in München. Eine 21-köpfige Jury hatte das Wort gewählt.

Ursprünglich hatten 30 Begriffe zur Auswahl gestanden, die zeigen sollen, wie Jugendliche heute reden. In einer unverbindlichen Online-Abstimmung konnte seit Ende August aus Wörtern wie „lindnern“ (also lieber etwas gar nicht als schlecht zu machen), „Snackosaurus“ (für einen verfressenen Menschen) oder „Lauch“ (Trottel) gewählt werden. 1,5 Millionen Stimmen wurden abgegeben.

Die Jury musste sich dann für eines der beliebtesten zehn Wörter entscheiden. Spitzenreiter der Abstimmung war „verbuggt“ - für etwas, das voller Fehler ist.

2017 wurde der Ausdruck „I bims“ ausgewählt, ein Synonym für „Ich bin“ und „Ich bin’s“. Die jährliche Wahl ist eine Werbeaktion des Verlags.

Wort des Jahres

Das Wort des Jahres soll 2018 von besonderer Bedeutung sein, im öffentlichen Leben des Landes häufig Verwendung finden oder gefunden haben und/oder besondere sprachliche Qualitäten aufweisen. Am 6. Dezember will die Jury mit Forschungsstellenleiter Rudolf Muhr an der Spitze das Ergebnis bekanntgeben.

Nachfolger von „Vollholler“

Gesucht wird der Nachfolger von „Vollholler“. Mit heute, Mittwoch, ist die Wahl zum „Wort des Jahres 2018“ gestartet worden. Die Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Uni Graz hat in Kooperation mit der APA - Austria Presse Agentur wieder eine Liste mit Kandidaten zusammengestellt, über die ab sofort online abgestimmt werden kann.

Zum Voting
(Achtung: Aufgrund des starken Interesses, kann es teilweise zu Serverüberlastungen und -ausfällen kommen. Eventuell später noch einmal probieren.)

Dabei findet sich ein Sieger früherer Jahre unter den Kandidaten: Der „Schweigekanzler“ war bereits 2005, bei der letzten ÖVP-FPÖ-Koalition unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, als „Schweige-Kanzler“ Wort des Jahres. Konkurrenten sind diesmal die „BVT-Affäre“, die „Digitalisierung“, die „Ehe für alle“, der „Gaulreiter“ und die in die selbe Kerbe schlagende „Ponyzei“, „#metoo“, die „Klimakatastrophe“, das „Nichtrauchervolksbegehren“ und die „Orbanisierung“.

Gesucht wird auch das „Unwort des Jahres“: Es bewerben sich die „Anlandeplattform“, die „Arbeitszeitflexibilisierung“, die „Datenschutzgrundverordnung“, mehrere „Einzelfälle“, die „Funktionärsmilliarde“, „Gold-plating“, die „konzentrierte Unterbringung“, der „Listenhund“, ein „Neuer Stil“ und „stichhaltige Gerüchte“.

Das allerorts und vielfältig genutzte, in bestimmten Situationen aber strafbare „Oida“ will heuer „Jugendwort des Jahres“ werden. Es muss sich aber gegen „nice“, den „Selfmord“ (zu Tode Kommen durch ein Selfie) oder „zuckerbergen“ und einige Begriffe mehr durchsetzen, Oida.

Für den (positiven) „Spruch des Jahres“ konkurrieren unter anderem Matthias Strolz’ (NEOS) Aussage „Frau Minister, was ist mit Ihnen?!“ und „Kasperl und Petzi sind gerettet“. Für den „negativen Spruch des Jahres“, auch „Unspruch“ genannt, sind unter anderem „Ich habe die Balkanroute geschlossen!“ und „Man kann sicher von 150 Euro im Monat leben.“ nominiert.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 31. Oktober 2018 (APA)