Lesen mit dem Esel für lernschwache Kinder
Ob Legasthenie, ADHS oder Leseschwäche – mit Tieren lernen Kinder leichter, der Erfolg tiergestützter Pädagogik ist wissenschaftlich belegt. Oft kommen Pferde oder Hunde zum Einsatz, in der kleinen Vorarlberger Gemeinde Nenzing ist es aber eine kleine Eselfamilie, die Kinder beim Lernen unterstützt. Mama Eselin Cleo und ihre zwei Jungs Paul und Pepi kommen regelmäßig als „Nachhilfe-Lehrer zum Einsatz“.
Statt mit dem Heft am Tisch, wird hier im Stall oder im Freien mit den Eseln gelernt. Für sozial benachteiligte Kinder arbeitet das Team rund um Initiatorin und Pädagogin Julia Marte-Schwald ehrenamtlich, einmal pro Woche findet die Esel-Lernstunde statt. „Stille, introvertierte Kinder können sich in Gegenwart von Eseln öffnen und überdrehte, unruhige Kinder kommen mit den Eseln zur Ruhe.“, erzählt Pädagogin Julia Marte-Schwald.
Kinder stärken - das ist die Mission des Vereines „Lernen.Erleben.Begegnen“ (www.leb-v.at) in der kleinen Gemeinde Nenzing in Vorarlberg. Zuerst werden die Esel gepflegt und gestriegelt – „so können die Kinder Vertrauen aufbauen, den Stress aus ihrem Alltag vergessen und einfach nur Kuscheln.“, sagt Julia Marte-Schwald.
Dann wird gemeinsam ein Parcour im Freien aufgebaut und an verschiedenen Stationen gibt es unterschiedliche Übungen zu lösen. Die Esel erweisen sich als gute Lehrer, erklärt Julia Marte-Schwald: „Der Esel ist ein super Lehrer. Er kommentiert nicht, er schimpft nicht, er ist geduldig, er toleriert Fehler und der Esel wartet bis die richtige Antwort kommt.“
Dadurch gewinnen die Kinder Sicherheit, das Lernen wird als solches gar nicht wahrgenommen – der Spaß an der Sache steht im Vordergrund.
„Guten Morgen am Sonntag“ mit Martina Rupp, 25. November 2018 (Lisa Rümmele)