Laserblocker

Hitradio Ö3 / Obermüller

Polizei sagt Laserblockern den Kampf an

Raser bluffen mit verbotener Elektronik die Polizei. Aber nicht nur Tempobolzer, auch die Uniformierten rüsten auf. Während es die einen sehr eilig haben, schaut die Polizei ganz genau, wie sich die Temposünder vor der Laserpistole schützen.

Immer öfter werden Autolenker mit unscheinbar eingebauten Laserblockern erwischt. In Oberösterreich waren es im gesamten letzten Jahr 239. Heuer waren es schon 39. Es sind kleine elektronische Geräte, die im Nahbereich der Nummerntafel oder im Kühlergrill oder der Stoßstange montiert sind und jede Messung verhindern. Ö3-Reporter Peter Obermüller berichtet von der A1 im oberösterreichischen Seengebiet.

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Auf der Westautobahn im Großraum Seewalchen fahren durchschnittlich täglich rund 40.000 Fahrzeuge Richtung Salzburg oder von Salzburg kommend. Viele kommen in den Strahl der Laserpistole der Polizei, ein Warnton erklingt, wenn die Messung aus vorerst unerklärlichen Gründen gestört wird. Das erweckt das Interesse der Polizei. Bernd Innendorfer von der Autobahnpolizeiinspektion Seewalchen begründet: „Wenn wir keine Geschwindigkeitsmessung durchführen können, dann fahren wir dem ausgewählten Auto nach und untersuchen es ganz genau. Wir achten darauf, was serienmäßig ist und ob etwas im Frontbereich des Fahrzeuges verändert wurde. Wir schauen auch in das Innere des Autos, ob wir Schalter oder Bedienelemente finden. Der Lenker darf dann so lange nicht weiter fahren, bis das Gerät ausgebaut wurde. Der Laserblocker bleibt Beweismittel im Verwaltungsstrafverfahren.“

Laserblocker werden verwendet, damit der Führerschein erhalten bleibt

Ab ca. 400 Euro sind die Laserstörer zu haben, den Einbau müssen Fachleute durchführen. 59 Schnellfahrer sind letztes Jahr bei Seewalchen auf der A1 erwischt worden. Mehrere gehen auf das Konto von Bezirksinspektorin Nina Müller: „Es sind überwiegend teure und PS-starke Autos, die wir anhalten. Aber es sind auch recht durchschnittliche Fahrzeuge dabei.“

Viele Lenker reden sich aus, das Auto gehöre jemand anderen, sie würden nichts zum Laserblocker wissen oder das Gerät sei ohnehin nicht in Betrieb.

Problem auch auf der Tauernautobahn in Salzburg

Auf Salzburgs Autobahnen sind heuer bislang sieben Laserblocker von der Polizei beschlagnahmt worden. Helmut Fürst, Bezirkshauptmann im Tennengau, erläutert die gesetzlichen Bestimmungen:

"Im Kraftfahrgesetz ist genau geregelt, Geräte oder Gegenstände, mit denen technische Einrichtungen der Verkehrsüberwachung beeinflusst oder gestört werden, dürfen weder an Kraftfahrzeugen angebracht noch mitgeführt werden. Der Strafrahmen geht dabei bis zu 5.000 Euro, wobei die Mindeststrafe bereits vierstellig ist. Beim ersten Mal liegt die Strafe für die illegale Verwendung eines Laserblockers in Salzburg bereits zwischen € 1.000 Euro und € 2.000 Euro.

Bestraft werden übrigens Autolenker und Zulassungsbesitzer. Kurios: die meisten Laserblocker werden gar nicht beim Rasen enttarnt, sie fallen bei Routinemessungen auf, einfach nur weil sie eingeschaltet sind.

Geräte seit 2017 verboten, Polizei verstärkt Kontrollen

Das Innenministerium reagiert auf die neuen Herausforderungen und bildet die Polizisten in den Landesverkehrsabteilungen in speziellen Kursen aus. So werden die Beamten illegale Störsender schneller finden und ihre Verwendung ahnden können, so der Leiter der Landespolizeidirektion Oberösterreich Oberst Klaus Scherleitner.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 18. März 2019 (Peter Obermüller)