Mini-Fly-Over für die A23

ASFINAG

Mini-Fly-Over sorgt täglich für Maxi-Stau

Die Fahrbahnübergänge auf der Praterbrücke in Wien müssen getauscht werden. Gearbeitet wird in der Nacht. Tagsüber wird der Arbeitsbereich mit einem Fly-Over abgedeckt. Der Verkehr läuft allerdings langsamer drüber, als geplant.

Bereits seit Anfang September arbeitet die ASFINAG am Austausch der Fahrbahnübergänge der Praterbrücke auf der A23, der Wiener Südosttangente. Seit letzten Samstag wird auf der Hauptfahrbahn gearbeitet, überwiegend in der Nacht. Da die Baustelle nicht abgebaut werden kann, aber der Verkehr unter Tags laufen muss, setzt die ASFINAG erstmals einen aufklappbaren Mini-Fly-Over ein. „Mit dieser Konstruktion decken wir die offene Baustelle untertags ab, der Verkehr kann darüber fahren“, sagt Brigitte Müllneritsch, ASFINAG-Clusterleiterin für Wien.

Mini-Fly-Over für die A23
ASFINAG

Der Mini-Fly-Over besteht aus drei Stahlplatten, die fahrstreifenweise mittels Ladekran aufgeklappt werden können. Brigitte Müllneritsch erklärt: „Die Funktion ähnelt dem Öffnen einer Zugbrücke. Die Platten sind mit Gelenken miteinander verbunden und dadurch beweglich.“ Anders als beim „großen Bruder“ kann allerdings unterhalb dieser Konstruktion nicht gearbeitet werden. „Wir können den großen Fly-Over hier nicht einsetzen. Die Verankerung ist auf der Brücke in diesem Bereich technisch nicht möglich“, ergänzt Müllneritsch. Für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bedeuten die Bauarbeiten auf der Praterbrücke: In der Nacht werden Richtung Süden ab 22 Uhr zwei Fahrspuren gesperrt, ab Mitternacht eine dritte. Damit bleibt von Mitternacht bis längstens 5 Uhr früh nur eine Fahrspur für den Verkehr offen. Untertags sind alle Fahrstreifen offen und die Geschwindigkeit wird auf 60 km/h reduziert.

Staus zu Stoßzeiten

Am Wochenende haben sich die Behinderungen mit Staus bis zu 10 Minuten noch in Grenzen gehalten. Gestern Früh, im Montagsfrühverkehr, hat sich allerdings ein kilometerlanger Stau rückreichend bis auf die S2 aufgebaut, Zeitverlust: Eine Dreiviertelstunde. Ebenso zur Abendspitze. Und dazwischen war der Zeitverlust nie kürzer als 20 Minuten. Das Problem: Autofahrerinnen und Autofahrer bremsen zu stark ab und rollen im Schritttempo statt der geplanten 60km/h über die Stahlplatten.
Bei das ASFINAG ist man sich des Problems bewusst. Mittwochmittag tagt ein Expertenstab aus Behörden, Polizei und ASFINAG um zu besprechen, wie man diese Baustelle entschärfen kann.

Gabi Hiller macht den Praxistest

Gabi Hiller hat selbst ausprobiert, ob sich das Mini-Fly-Over gefahrlos mit 60km/h befahren lässt:

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Dehnfuge, Screenshot Wien heute Beitrag
ORF

Fahrbahnübergänge bilden die Verbindung der Fahrbahn mit „festem“ Untergrund zu Brücken. Sie sind aus Stahl und müssen regelmäßig getauscht werden. Diese Übergänge geben der Brücke die Möglichkeit sich zu bewegen. Sowohl Schwingungen, verursacht durch den Verkehr, als auch witterungsbedingte Einflüsse – im Winter zieht sich das Material zusammen, im Sommer dehnt es sich aus – führen zu Bewegungen.

Der Mini-Fly-Over im Detail

Insgesamt besteht die aufklappbare Spezialkonstruktion aus elf Elementen. Die einzelnen Elemente werden über die gesamte Fahrbahnbreite über die Fahrbahnübergangskonstruktion gelegt, und mittels Asphaltankern und Schraubverbindung an den beiden Teilen der Praterbrücke befestigt. Durch Lösen der Schraubverbindung auf einer Seite können die Platten mittels Autokran aufgehoben und mithilfe einer Stahlstrebe in aufrechter Position fixiert werden. Sind die Platten in aufrechter Position, kann im Bereich zwischen den Brücken gearbeitet werden. Jedes der großen Abdeckelemente wiegt rund vier Tonnen.

Tausch der Fahrbahnübergänge auf der Praterbrücke

Der Arbeitsbereich, in dem der Mini-Fly-Over zum Einsatz kommt, liegt direkt auf der Praterbrücke, oberhalb der Donauinsel. Noch bis Mitte November wird auf der Richtungsfahrbahn Süden gearbeitet. 2020 wird der Fahrbahnübergang Richtung Norden getauscht. Insgesamt investiert die ASFINAG 3,5 Millionen Euro in diese Erneuerung.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 18. September 2019 (ASFINAG, KG)