KLIMA-DEMO - "FRIDAYSFORFUTURE"

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Fridays 4 Future: Es wird online gestreikt

Vor der Coronakrise war Klimaschutz noch DAS Thema. Jetzt tut man sich damit etwas schwerer. Zum fünften Weltweiten Klimastreik gibts jetzt aber online Kundgebungen, Musikbeiträge und Reden direkt als Stream. Corona darf nicht die Ausrede sein, um aufs Klima zu vergessen.

Freitag 12 Uhr mittags - Vor Corona noch die Zeit, wo Woche für Woche Schüler auf die Straße gegangen sind, um fürs Klima zu demonstrieren. Das geht derzeit natürlich nicht. Deshalb ruft Fridays Fridays For Future gemeinsam mit weitere Umwelt- und Menschenrechts-NGOs auf, online beim fünften Weltweiten Klimastreik dabei zu sein. Kundgebungen, Musikbeiträge, Reden werden in einem Onlinstream angeboten - unter dem Motto Gemeinsam schaffen wir jede Krise", erklärt Laurenz Faber, einer der Organisatoren im Ö3-Interview.

Fridays 4 Future
fridaysforfuture

Klimastreik in Zeiten einer Pandemie

Alle Corona-Maßnahmen müssen vor allem auch nachhaltig und sozial-gerecht sein. Das fordert unter anderem Fridays for Future, gemeinsam mit Organisationen wie Greenpeace, Amnesty International oder auch Global 2000.Für die aktuellen Herausforderugnen braucht es vorausschauende Lösungen aus der Politik, das ist die klare Forderung auch in Richtung unserer Bundesregierung. Klimaschutzmaßnahmen dürfen gerade jetzt nicht aufgeschoben werden. Dass wir jetzt noch zusätzlich mit einer Pandemie konfrontiert sind, macht die nötige Transformation natürlich nicht einfacher, aber umso notwendiger. „Corona zeigt uns, wie verletzlich wir als Weltgemeinschaft sind“, sagt Laurenz Faber gegenüber Ö3. Er mahnt davor, dass nicht nur die Coronakrise unseren Alltag verändert, sondern auch die Klimakrise. Wenn wir regelmäßig von Wetterextremen überrollt werden, wird unser Alltag nie mehr so aussehen, wie wir es gewohnt sind.

Klimawandel
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Corona und das Klima

Derzeit fliegen wir nicht, der Autoverkehr in Österreich hat sich gut halbiert. Weltweit erholt sich das Klima: Delphine kommen in die Häfen zurück, der Himalaya ist erstmals seit 30 Jahren wieder zu sehen. Beispiele gibt es genug. Trotzdem sieht Laurenz Faber von Fridays for Future diese Begeisterung mit Vorsicht. Natürlich sind das kleine Lichtblicke, aber es sind eben auch nur kurzfristige Phänomene. Außerdem ist das nicht die Art und Weise, wie man der Klimakrise begegnen will. Man will nicht in einen wochenlangen Shut-Down verfallen, der viel auch an Lebensfreude kostet, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Das gehe auch besser.

Die Regierung darf aktuelle Wirtschaftshilfen nicht in fossile Industrie stecken, sondern muss sie für einen nachhaltigen Umbau unseres Wirtschafts- und Sozialsystems verwenden. Um das Pariser Abkommen einhalten zu können, muss noch in diesem Jahr auf nationaler und EU-Ebene der Weg zu einem Green Deal eingeschlagen werden. Ja das ist in Zeiten einer Krise natürlich schwer vorstellbar, gibt auch Laurenz Faber zu. Aber nur so könne man auch nachhaltig auch sichere Jobs schaffen und Massenarbeitslosigkeit verhindern.

Laptop Klimastreik online
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So läuft der Klimastreik online ab

Zwischen 12 und 14 Uhr gibts online Kundgebungen von Regionalgruppen aus ganz Österreich. Experten haben Videobeiträge geschickt und halten auch Live im Stream Vorträge. Viele haben außerdem Schilder unter dem #netzstreikfürsklima gemacht - auf den Balkon oder Gartenzaun gehängt und auf Social Media geteilt. Auch in Zeiten von Home Schooling wird weiter gemeinsam gestreikt - jetzt eben online.

„Ö3-Frühjournal“ mit Christian Huber, 24. April 2020