Weißhandgibbon

CHAIDEER MAHYUDDIN / AFP / picturedesk.com

Gibbons warnen sich singend

Richtig gelesen. Die Primaten aus Südostasien warnen sich gegenseitig vor Raubtieren, in dem sie sich etwas vorsingen. Duette mit ihrem Partner können sie außerdem auch.

In Tiergärten und Zoos sind sie regelmäßig die Stars. Die Langarmaffen, die sich schwingend von Baum zu Baum hangeln, in einer beeindruckenden Geschwindigkeit und auf elegante Art und Weise.

Forscher aus Deutschland untersuchten die Lautäußerungen der Gibbons im Khao Yai-Nationalpark in Thailand. Dabei fanden sie heraus, dass die Gibbons die Fähigkeit haben, ihre Gesänge entsprechend ihrer Umweltsituation anzupassen.

Weißhandgibbons zum Beispiel erzeugten im Vergleich zu Schimpansen oder Bonobos besonders lange und sehr komplexe Lieder. „Die Dauer der Lieder reicht von etwa zehn Minuten bis zu eineinhalb Stunden“, erklärte Juli Andrieu, von der Universität Neuenburg. Das Repertoire der Affen umfasst mehrere Arten von Noten, die, unterschiedlich zusammengesetzt, verschiedene Lieder ergeben - beispielsweise Duette oder Raubtierlieder.
So machen sie beispielsweise ihre Artgenossen auf die Anwesenheit eines Raubtieres aufmerksam.

Weißhandgibbon
pixabay.com

Paare singen im Duett

Klangduette singen etwa monogame Gibbon-Paare, um ihr Territorium und den Partner zu verteidigen. Raubtiergesänge werden von mehreren Individuen derselben Gruppe genutzt, wenn sie auf einen ihrer Feinde wie den Tiger, den Nebelparden oder die Netzpython treffen.

Wie die Studie zeigte, können Gibbons nicht nur zwischen Duetten und Raubtierliedern zu unterscheiden, sondern auch den Kontext verstehen, auf den sich ein Lied bezieht. Den Langarmaffen gelingt es auch, ihre Lieder je nach Art des angetroffenen Raubtieres unterschiedlich zu codieren.

(APA/KO)