Corona: Nicht unnötig testen lassen

Private Labors werden grad gestürmt. Oft gibt es mehrere Stunden Wartezeit, auch weil viele einen Test machen, obwohl sie gar nicht müssten. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter hält das für eine Ressourcenverschwendung. Die Tests sollten für jene sein, bei denen tatsächlich Corona-Verdacht besteht.

Klar, wer einen Test benötigt, der soll auch die Möglichkeit dazu haben. Genau das könnte aber zum Problem werden. Laut Hans-Peter Hutter stehen wir gerade am Beginn einer globalen zweiten Welle. Deshalb dürfen wir mit den Testkapazitäten nicht verantwortungslos umgehen. Aus diesem Grund sollte nicht jeder einfach unnötig einen Test machen.

Fall 1: Husten und Schnupfen im Herbst

Auch ohne Corona gehts jetzt wieder los mit der Schnupfensaison. Und sobald die Nase zu laufen anfängt, denken sich die ersten: Ooooh Gott, ist das schon Corona? Deswegen sofort testen lassen? Hans-Peter Hutter sagt, das ist unnötig. Jeder kennt seinen Körper sehr genau. Fühlt es sich an wie das, was du jedes Jahr hast, dann besteht grundsätzlich mal kein Grund zur Beunruhigung. Oder warst du vielleicht am Wochenende noch am Berg und bist mit nassem T-Shirt auf der Hütte gesessen?

Fühlt es sich anders an als sonst, kommt Kurzatmigkeit etc. dazu, dann ist es wirklich sinnvoll sich testen zu lassen. Das Gesundheitsministerium nennt das auch „Symptome, für die es keine andere plausible Ursache gibt“. Nicht jeder Husten ist also gleich Corona. Solltest du allerdings mit einer Person Kontakt gehabt haben, die positiv getestet wurde, und Symptome haben, dann ab zum Test.

Hitradio Ö3/Christian Gartner

Fall 2: „Just for Fun“ testen

Auch das kommt derzeit immer wieder vor, á la: Ich bin negativ - ich habs nicht in den Freundeskreis eingeschleppt oder in die Schule der Kids. Auch so ein Beweis ist unnötig.
Wenn du jetzt aber auf Nummer sicher gehen willst, bevor es mit den Kids zu Oma und Opa geht - das machen auch gerade viele. Dann tuts auch der Gurgeltest aus der Apotheke, versichert Hans Peter Hutter.

Testkapazitäten den Fällen überlassen, die wirklich Abklärung brauchen - so schaffen wir es auch über die nächsten Monate.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 22. September 2020 (MH)