Erste Long-COVID-Selbsthilfegruppe in Österreich
Eigentlich dachte Maarte, dass sie ihre Corona-Infektion im letzten März gut überstanden hat. Sie war zurück im Leben, ihre Fitness hat sich verbessert, sie hat begonnen, ihrem Traumberuf als medizinische Masseurin nachzugehen, alles war gut. Doch dann im August kam der Zusammenbruch.
Extreme Erschöpfung
Maarte war nach einer arbeitsintensiven Woche so erschöpft, dass sie nicht mehr aus dem Bett aufstehen konnte. Hat sie etwas gefrühstückt, hat sie sich gefühlt, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Woche für Woche ist sie bei ihrer Hausärztin gesessen, hat ihr unter Tränen von den Erschöpfungszuständen erzählt, von ihrer Schlaflosigkeit, den starken Kopfschmerzen. Aber auch die Ärztin war überfragt und wusste nicht, wie sie ihr helfen kann.
Durch Zufall und Recherche ist Maarte auf „Long Covid“ aufmerksam geworden. Zur selben Zeit hat sie Personen kennengelernt, denen es ähnlich ging wie ihr. Diesen Personen wollte sie helfen und ihnen die Ungewissheit und das Gefühl, ganz alleine zu sein, ersparen.
Die Selbsthilfegruppe
Gemeinsam mit einer Bekannten und ihrem Freund, von dem Maarte auch während ihrer Corona-Infektion und der Zeit danach intensiv unterstützt wurde, hat sie die Selbsthilfegruppe gegründet. Die Mitglieder sind zwischen 20 und 40 Jahre alt, Betroffene können der Gruppe auf Facebook beitreten. Maarte rechnet damit, dass die Zahl der Mitglieder in den nächsten Wochen auf 300-400 Personen ansteigen wird. Sie ist froh, dass Menschen, die Hilfe benötigen, sie endlich bekommen. Denn besonders der Austausch über Behandlungsmöglichkeiten und das Gefühl, mit jemandem reden zu können, der/die in der gleichen Situation ist, hat ihr gut getan.
„Guten Morgen am Sonntag“ mit Martina Rupp, 28. Februar 2021 (H.F.)