Fichtenwald

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Fichten reagieren extrem empfindlich auf Trockenheit

Bäume leiden unter extremen Trockenperioden, da geht es ihnen nicht anders als vielen anderen Lebewesen und Pflanzen. Wie sehr diese Perioden besonders Fichten wirklich zusetzen, entschlüsselten jetzt Wissenschaftler.

Bäume verfügen über ein einzigartiges Wasserversorgungssystem: Ihre Wurzeln nehmen Wasser aus dem Boden auf, das über den Stamm in die einzelnen Blätter bis in die Baumkrone transportiert werden muss. Was geschieht nun aber, wenn Trockenheit die Prozesse dieser natürlichen Fabrik durcheinanderbringt? Das nahmen Basler Forschende mit Kollegen der Universität Würzburg in einem Feldexperiment während des Hitzesommers 2018 unter die Lupe und veröffentlichten die Ergebnisse im Fachmagazin „PNAS“.

Fichten verdursten

Sie untersuchten in der Baselbieter Gemeinde Hölstein zehn über hundert Jahre alte, etwa 30 Meter hohe Fichten, um die saisonalen Schwankungen des Wasserhaushalts in deren Kronen zu messen, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. „Erstmals konnten wir direkt in der Natur beobachten, was die Trockenheit für große und alte Bäume bedeutet“, sagte der Forstwissenschafter und Mitautor der Studie, Matthias Arend.

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Bäume können Dürren überleben und sich erholen, wenn es wieder regnet. Aber die Ergebnisse des Forschungsteams zeigten, dass das hydraulische System der Bäume unter Trockenheit viel früher kollabiert als bisher angenommen. Denn die Dehydrierung ist kein linearer Prozess, sondern ein sprunghafter. Sie schreite Schlag auf Schlag fort, so Arend: „Innert weniger Tage bricht der Wassertransport völlig zusammen.“ Die Folge: Die Bäume können sich nicht mehr erholen und sterben ab.

Dürre- und Hitzeereignisse werden häufiger

Die Forschenden schließen aus ihrer Studie, dass insbesondere Fichten empfindlicher auf Trockenheit reagieren, als man bisher vermutet hat. Gerade das hydraulische System der Bäume mit flachem Wurzelsystem seien anfällig für einen Kollaps, sagte Arend.

Klimaprognosen deuten darauf hin, dass sich Dürre- und Hitzeereignisse in Zukunft häufen werden. Man müsse deshalb auch darüber nachdenken, welche Baumarten besser mit Dürre klarkämen als die Fichte, schloss der Forstwissenschaftler Arend.

(APA/KO)