Raumstation ISS

NASA

Raumstationen im All - die Außenposten der Menschheit

Sie ließen den Traum vom Leben im Weltall Wirklichkeit werden. Seit mehr als einem halben Jahrhundert sind Raumstationen dort Außenposten der Menschheit.

SALJUT

Im Rennen um die Vorherrschaft im All errichtet die Sowjetunion im April 1971 mit Saljut-1 die erste bemannte Raumstation der Geschichte, gut 200 Kilometer über der Erde. Letzte Station des Programms ist Saljut-7, die 1982 in den Orbit startet und 1991 beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht.

SKYLAB

Die Antwort der USA lässt nicht lange auf sich warten: 1973 geht die einzige rein amerikanische Raumstation in Betrieb, das
„Himmelslabor“ Skylab. Bei insgesamt drei Missionen beobachten jeweils drei Astronauten Sonne und Erde und führen medizinische und biologische Experimente durch, unter anderem zur Schwerelosigkeit. Die Station verglüht 1979.

Raumstation MIR, Franz Vieböck
FIRST LOOK / First Look / picturedesk.com

MIR

Nach ihrem Start 1986 bleibt die russische Raumstation 15 Jahre lang das größte künstliche Objekt in der Umlaufbahn der Erde. Wurde Saljut-7 noch vollständig auf der Erde zusammengebaut, werden bei der Mir mehrere Module erst im Weltraum montiert. Unter russischer Führung wird die Station international für wissenschaftliche Zwecke genutzt. Als erster und bisher einziger Österreicher im All war Kosmonaut Franz Viehböck auf der MIR.
Nach mehr als 86.000 Erdumrundungen kommt es 2001 zum kontrollierten Absturz.

ISS

In 400 Kilometern Höhe kreist die International Space Station (ISS) in rund 90 Minuten einmal um die Erde. Ihr schrittweiser Aufbau hatte 1998 begonnen. Beteiligt sind neben den USA, Russland, Kanada und Japan die Mitgliedsstaaten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Doch steht das Aus der ISS nach einer Reihe technischer Probleme vermutlich bald bevor. Russland hat seinen möglichen Ausstieg ab 2025 angekündigt.

Raumstation Tiangong
Ju Zhenhua Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

TIANGONG

Zunächst gab es zwei kleinere Vorläufer der nun geplanten größeren Raumstation Tiangong (Himmelspalast). Das Raumlabor Tiangong 1 startet 2011 ins All und verglüht 2018 unkontrolliert, da es nicht mehr zu steuern ist. Den Nachfolger Tiangong 2 lässt China nach fast drei Jahren im All im Juli 2019 kontrolliert in der Atmosphäre verglühen. Tiangong 2 war 2016 gestartet, zwei Raumfahrer wohnten und experimentierten dort 29 Tage lang.

Experten rechnen am nächsten Donnerstag mit dem Start von „Tiangong“, doch ist der Termin offiziell noch unbestätigt. „Um 2022 herum“ soll die Raumstation fertig sein.

Mit dem Bau einer eigenen Raumstation beginnt China das bisher größte Vorhaben seines Weltraumprogramms. In den nächsten Wochen sind dafür drei Raumflüge vorgesehen. Zuerst soll das Kernmodul „Tianhe“ (Himmlische Harmonie) an Bord einer Rakete vom Typ „Langer Marsch 5B“ vom Raumfahrtbahnhof Wenchang auf der Insel Hainan in Südchina ins Weltall gebracht werden.

Wenn die veraltete internationale Raumstation ISS in den kommenden Jahren ihren Dienst einstellen wird, wäre China danach die einzige Nation, die einen Außenposten im All betreibt. „Tianhe“ ist 16,6 Meter lang mit einen Durchmesser von 4,2 Metern. Das Kernmodul sorgt für Strom und Antrieb, bietet Unterkünfte für drei Astronauten, die bis zu sechs Monate an Bord bleiben können. Zwei weitere Teile für wissenschaftliche Experimente werden t-förmig angebaut.

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(APA/KG)