Weihnachtsbeleuchtung in der Nacht stresst Tiere
Katharina Mahr, Verhaltensbiologin an der Vetmed Uni Wien erklärt genau, inwiefern die nächtliche Weihnachtsbeleuchtung die Tiere stört:
„Die NASA hat erst vor kurzem dokumentiert, dass die Festtagsbeleuchtung zwischen Weihnachten und Neujahr, den Nachthimmel um ein Vielfaches erhellt. Das trägt zu mehr Lichtverschmutzung bei. Diese Dauerbeleuchtung hat für Tiere eine sehr negative Auswirkung: Für Tiere ist Licht als Zeitgeber sehr wichtig. Geringe Mengen an Licht können bereits die Physiologie und das Verhalten von Tieren stören. Zum Beispiel wird durch grelles, blinkendes Licht der Schlaf gestört. Dazu kommt auch, dass es in der Dynamik zwischen nachtaktiven Räubern und deren Beute zu Verschiebungen kommen kann. Kleine Singvögel zum Beispiel, sollten in der Nacht nicht wach werden, da verbrauchen sie sehr viel Energie und können aber kein Futter finden. Während wir Menschen einfach zum Kühlschrank gehen können, wenn wir nachts Hunger haben, so können das Tiere nicht. Für andere Tiere ist Licht bzw. Dunkelheit wichtig bei der Orientierung.“
Was können wir tun?
Am besten nach dem Motto weniger ist mehr vorgehen. Das heißt, die Dauer der Beleuchtung reduzieren. Am besten die Beleuchtung ausschalten, wenn man am Abend ins Bett geht. Das ermöglicht den Tieren eine ungestörte Nacht und außerdem einen Morgen, der dem natürlichen Zyklus im Winter entspricht. Außerdem hilft es den Tieren, wenn die Beleuchtung nicht zu grell oder stark blinkend ist.
Der „Ö3-Wecker“, mit Philipp Hansa, 15. Dezember 2021, (DDK)