Fred Sinowatz trifft Mutter Teresa

ORF

Österreichs Bundeskanzler Sinowatz bei Mutter Teresa in Indien

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 28. März 1984 ist eine hochkarätige Delegation aus Österreich seit Tagen in Indien. Die Voest-Alpine hat in Delhi einen Deal für eine Kohlewaschanlage klargemacht und Bundeskanzler Fred Sinowatz besucht nicht nur Regierungschefin Indira Gandhi, sondern jetzt auch die legendäre Mutter Teresa mit einem speziellen Geschenk, um das sie im Vorfeld gebeten hatte, hören wir in den Ö3-Nachrichten.

„Bundeskanzler Fred Sinowatz hat heute bei seinem Besuch in Neu-Delhi die Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa besucht. Sinowatz übergab Mutter Teresa eine Medikamentenspende der österreichischen Regierung im Wert von einer halben Million Schilling. Mutter Teresa ist wegen ihrer langjährigen aufopfernden Tätigkeit für die Armen von Kalkutta ausgezeichnet worden. Als erstes konkretes Ergebnis der österreichisch- indischen Wirtschaftsgespräche ist ein Abkommen über die Errichtung einer weiteren Kohlewaschanlage in Indien durch die Voest Alpine vereinbart worden. Das Geschäft ist wahrscheinlich 1,3 Milliarden Schilling wert. Die indische Regierungschefin Indira Gandhi hat vor österreichischen Journalisten die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Entwicklungsländern und Industriestaaten betont. Frau Gandhi sagte, sie habe vorbereitende Kontakte für ein neues Welttreffen aufgenommen. Bundeskanzler Sinowatz habe die Möglichkeit angesprochen, dass Österreich die Gastgeberrolle übernehmen könnte.“

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Am 28. März 1989, es ist der Dienstag nach Ostern, gibt’s in Österreich Aufregung ganz anderer Art. Frei nach Nena, zwar nicht mit 99, dafür mit 9 Luftballons, blockieren Gegner der neuen Draken-Abfangjäger, die jetzt auch in Zeltweg landen sollen, den Luftraum. Ö3-Korrespondent Günther Schilhan meldet sich vom Ort des Geschehens.

„Wenige Meter vor Beginn der Landebahn außerhalb des Militärfluggeländes haben zirka 40 Abfangjägergegner, sechs große und drei kleine Luftballons steigen lassen. Sie schweben in einer Höhe von ca. 45 Metern. Bisher hat es hier am Flughafen Zeltweg keine einzige Landung eines Fliegers gegeben. Über der Region haben hingegen am Vormittag zwei Draken ihr Flugprogramm absolviert und sind, ohne zu landen tief über dem Gelände über die Luftballons hinweg geflogen. Eine Landung gab es nicht und wird es heute wahrscheinlich auch nicht geben, da ein Teil der Fluglehrer, und nur diese landen in Zeltweg, noch auf Osterurlaub ist. Die Gendarmerie hat inzwischen die Abfangjägergegner ersucht, die Ballons gemäß dem Luftfahrtgesetz auf vier Meter einzuholen.“

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Schau Zurück: Die Ö3-Zeitreise vom 25. März 2022:
Erster Frühlingsmarathon in Wien 1984
== Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter: ==

Norb in Venice
Norbert Ivanek
Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Greatst Hits“ mit Andi Knoll, 28. März 2022 (NI)