Katastrophe der Deepwater Horizon

ORF

Die Deepwater Horizon Katastrophe

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 20. April 2010 explodiert im Golf von Mexiko die topmoderne Ölplattform Deepwater Horizon. Und anfangs klingen die Auswirkungen noch fast harmlos, hören wir in den Ö3-Nachrichten.

„Die ganz große Katastrophe dürfte ausbleiben. Weder aus der Ölquelle selbst noch aus der gesunkenen Bohrinsel strömt derzeit weiteres Rohöl ins Meer.“

Aber: Es ist die wahrscheinlich größte Fehleinschätzung der Geschichte. Die Folgen für Umwelt und Tiere sind verheerend und das US-Katastrophenmanagement pendelt zwischen Versagen, Unwissenheit und Unfähigkeit, der Deepwater Horizon- Unfall entwickelt sich zur heftigsten Ölkatastrophe aller Zeiten, berichtet Ö3-Korrespondent Hanno Settele.

„Die Katastrophe wird immer wahrscheinlicher. Bis auf 30 Kilometer ist der Ölteppich schon an das Festland heran getrieben. Wenn jetzt auch noch der bisher günstige Wind landeinwärts dreht, dann droht eine Ölpest, die ganze Küstenstriche über Jahrzehnte verseuchen könnte. Auf mehr als 8000 Quadratkilometer hat sich der Ölfilm bereits ausgedehnt und wird weiter von der in der Tiefe sprudelnden Quelle gespeist. Bei dieser Größenordnung sind alle Versuche, das Öl abzupumpen, mehr oder weniger zum Scheitern verurteilt. Deshalb nun wohl auch die Überlegung, das Öl einfach am offenen Meer abzufackeln. Experten bezweifeln allerdings, ob das noch möglich ist. Der Ölfilm sei bereits zu sehr mit Wasser durchmischt, um überhaupt noch Feuer zu fangen.“

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Insgesamt 800 Millionen Liter Öl strömen dann drei Monate lang ins Meer und verseuchen über zweitausend Kilometer Küste bis heute. British Petrol (BP) zahlt nach einem Gerichtsverfahren die Rekordstrafe von 4,5 Milliarden Dollar.

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Am 20. April 1992, also heute vor genau 30 Jahren ist Ostermontag und im Wembley Stadion in London geht das „Freddie Mercury-Tribute Concert for AIDS Awareness“ vor 72.000 Zuschauern über die Bühne. Es ist nach Freddies AIDS-Tod am 24. November 1991 das erste seiner Art. Dutzende Topstars huldigen live dem Queen-Superstar.

Mit dabei unter anderen: Metallica, Guns N’ Roses, Extreme, Def Leppard, Bob Geldof, Roger Daltrey, David Bowie, George Michael, Liza Minelli und Elton John. Einer der Höhepunkte ist die Rede von Elizabeth Taylor, die in der Folge den Ehren-Oscar für ihre Unterstützung im Kampf gegen AIDS abräumt.

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Schau Zurück: Die Ö3-Zeitreise vom 19. April 2022:
Thomas Klestil startet in zweite Amtszeit

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Norb in Venice
Norbert Ivanek
Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Greatest Hits“ mit Kati Bellowitsch, 20. April 2022 (NI)