Kampfhund

ORF

Importverbot für Kampfhunde in Deutschland

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 21. April 2001 tritt in Deutschland das sogenannte „Hundeverbringungs- und Einfuhrbeschränkungsgesetz“ also ein Gesetz zur Bekämpfung „gefährlicher Hunde“ in Kraft. Die Einfuhr bestimmter Hunderassen wie Pitbull Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire- Bullterrier und Bullterrier wird ab sofort unter Strafe gestellt. Bis zu zwei Jahre Gefängnis und Geldstrafe drohen. Auslöser dieses Gesetzes waren etliche tödliche Hundeangriffe vor allem auf Kinder und auch in Österreich werden die Gesetze verschärft. Die Einfuhr ist im Gegensatz zu Deutschland unter Auflagen zwar erlaubt, doch Hundeangriffe werden nach einer Gesetzesnovelle jetzt wesentlich härter bestraft, hören wir in den Ö3-Nachrichten.

„Das Justizministerium hat seine Schuldigkeit getan, jetzt müssen die Länder reagieren, das steht für Minister Dieter Böhmdorfer fest. Er zeigt sich zufrieden mit der neuen Gesetzeslösung, den Strafrahmen bei Körperverletzungen oder tödlichen Attacken von gefährlichen Tieren, vor allem Hunden, auf bis zu drei Jahre Haft ausgedehnt zu haben. „Es geht nicht darum, dass man eine Jagd auf Tierhalter macht oder diese jetzt schlechter stellt", sagt er, "sondern es geht darum, dass man sorglose Tierhaltung, die für den Menschen gefährlich werden könnte und auch für die Tiere nicht gut ist, in Zukunft mit strafrechtlichen Normen unterbindet.“

Die neue Gesetzesnovelle besagt, dass auch bei einer bloßen Gefährdung, ohne dass etwas passiert, Strafen bis zu drei Monate Haft drohen. Aber ist das nicht auch eine vage Formulierung? Denn was heißt denn, ohne dass etwas passiert? „Es ist auslegbar und die Auslegung wird auch praktiziert, zum Beispiel im Bereich der Verkehrsunfälle. Da wird es überhaupt kein Interpretationsproblem geben.“ Aus seiner Sicht sei die Novelle keine halbe Lösung, denn die teilweise unzureichenden Bestimmungen rund um Tierzucht und Tierhaltung seien Ländersache.“

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

.

Kein Gesetz kann dagegen am 21. April 1983 einen einstigen Vorzeigebetrieb retten. Österreichs drittgrößtes Industrieunternehmen, Steyr Daimler Puch, mit über 17.000 Beschäftigten steht trotz verzweifelter Rettungsmaßnahmen vor der Pleite. Kurzarbeit und Lohnverzicht sollen jetzt das Werk retten, berichtet das Ö3-Journal.

„Das Werk Steyr leidet seit mehr als einem Jahr unter der Krise des Nutzfahrzeugmarktes. Rückschläge beim Verkauf von Traktoren und Lastkraftwagen zwangen Steyr Daimler Puch im vergangenen Spätherbst zur Einführung von Kurzarbeit für mehr als 3.000 Beschäftigte. Ende April endet jedoch die gesetzliche Frist für Kurzarbeit. Da sich der Absatz von Traktoren und Lastkraftwagen noch nicht gebessert hat, müssen nun entweder mehr als 600 Steyr- Mitarbeiter gekündigt werden oder das gesamte Werk setzt die Kurzarbeit in Form einer generellen 35-Stunden-Woche fort.“

Doch der Untergang lässt sich nicht aufhalten. Stückweise werden einzelne Sparten bis zur Auflösung 2001 verkauft.

.

Schau Zurück: Die Ö3-Zeitreise vom 20. April 2022:
Die Deepwater Horizon Katastrophe

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Norb in Venice
Norbert Ivanek
Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3 am Vormittag“ mit Kati Bellowitsch, 21. April 2022 (NI)