Elon Musk Porträt

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Musk nach Twitter-Übernahme: „Der Vogel ist befreit“

High-Tech-Milliardär Elon Musk hat die Übernahme des Kurzbotschaftendienstes Twitter abgeschlossen. Das wurde Donnerstagfrüh bekannt. Kurz darauf soll er mehrere Führungskräfte gefeuert haben. Danach twittert er: „der Vogel ist befreit.“

Nach der Übernahme des Kurzbotschaftendienstes Twitter mit Sitz in der US-Westküstenstadt San Francisco hat US-Milliardär Elon Musk am Donnerstag Ortszeit)in dem Dienst geschrieben: „Der Vogel ist befreit“. Der Chef des Elektroautobauers Tesla hatte den 44-Milliarden-Dollar-Kauf nach monatelangem Hin und Her am Abend vor Ablauf einer gerichtlich anberaumten Frist für eine Einigung zwischen Musk und Twitter abgeschlossen. Damit ist er der neue Eigentümer.

Als erste Amtshandlung soll Musk sofort den Twitter-Chef Parag Agrawal sowie zwei weitere Mitarbeiter der Führungsetage entlassen haben. Das berichten die „Washington Post“ und der Sender CNBC unter Berufung auf anonyme Quellen. Das Unternehmen äußerte sich bisher nicht dazu.

44 Milliarden schwerer Deal

Der Chef des Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt hatte im April erklärt, Twitter für einen Preis von 54,20 Dollar pro Aktie kaufen zu wollen. Im Juli machte der 51-Jährige aber einen Rückzieher. Als Grund gab der Unternehmer an, Twitter habe falsche Angaben zur Zahl der Spam- und Fake-Konten bei dem Netzwerk gemacht.

Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück und zog vor Gericht, um den Multimilliardär zum Vollzug der Übernahme zu zwingen. Anfang Oktober kündigte Musk dann an, Twitter doch wie ursprünglich geplant kaufen zu wollen. Die zuständige Richterin verschob daraufhin den für Mitte Oktober geplanten Prozess und forderte die Streitparteien, sich bis Freitag zu einigen.

Am Mittwoch sorgte Musk dann mit einem Besuch im Hauptquartier von Twitter für Aufsehen - er trug ein Waschbecken in der Hand. Am Donnerstag erklärte er im Verlauf des Tages auf Twitter, mit dem Kauf der Plattform „gesunde“ Debatten im Internet ermöglichen zu wollen. „Es ist wichtig für die Zukunft der Zivilisation, einen gemeinsamen digitalen zentralen Platz zu haben, wo auf gesunde Weise über eine große Bandbreite an Überzeugungen debattiert werden kann, ohne auf Gewalt zurückzugreifen.“

(AFPdeutsch)