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Greenpeace begrüßt Kleidungsvernichtungsverbot

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierte heute die Initiative für ein Vernichtungsverbot von neuer Kleidung und Elektrogeräten. Greenpeace findet das gut.

Gemeinsam mit Journalist:innen hat die Umweltschutzorganisation in den letzten Jahren wiederholt die Zerstörung von Neuware bei Amazon in Europa aufgedeckt. Besonders bei Kleidung ist die Überproduktion enorm. Greenpeace schätzt, basierend auf Studien und Handelsbilanzen, dass 2021 mindestens 4,6 Millionen Kilogramm der in Österreich angebotenen Kleidung und Schuhe nicht verkauft und schlussendlich vernichtet wurden (das entspricht einem Warenwert von rund 155 Millionen Euro).

“Angesichts der Klima- und Energiekrise muss die Ressourcenverschwendung dringend gestoppt werden. Es ist absurd, dass Produkte, die mit viel Material-, Energie-, und Arbeitseinsatz produziert wurden, gar nicht genutzt werden”, betont Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. Die Textilindustrie alleine erzeugt weltweit pro Jahr mehr als 1,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente. In Österreich gehen jährlich rund 130.000 Tonnen Bekleidung und Schuhe über den Ladentisch. Expert:innen schätzen, dass bis zu 30 Prozent der für Industriestaaten produzierten Kleidung nicht verkauft wird. Die Menge an in Verkehr gebrachten Elektronikgeräten ist in Österreich zwischen 2015 und 2021 von 172.000 Tonnen auf 250.000 Tonnen gestiegen.

Müllberg wächst enorm

“Da die Produkte oft nur kurz oder gar nicht genutzt werden, wachsen die Müllberge enorm. Nur ein Prozent der produzierten Kleidungsstücke werden wieder zu Mode recycelt. Oft wird argumentiert, dass überschüssige Produkte auf Second-Hand-Märkten landen, doch Recherchen von Greenpeace zeigen, dass beispielsweise in Kenia rund 40 % der Kleidung aus Europa keine Verwendung findet und entsorgt werden muss”, erklärt Panhuber. “Während manche Menschen jeden Cent umdrehen müssen, sorgt das Geschäftsmodell vieler internationaler Konzerne dafür, dass Waren produziert und sofort wieder vernichtet werden - die österreichischen Unternehmen sind jetzt gefragt, an einer guten Lösung mitzuarbeiten und damit ein Vorzeigebeispiel für Europa zu setzen.”

(OTS/KO)