Parov Stelar bei der Veranstaltung im technischen Museum

Technisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Tanzer

Parov Stelar – Reif fürs Museum

Gestern Abend wurde im Wiener Technischen Museum die Music Lounge eröffnet. Eine permanente Ausstellung über die Entstehungsgeschichte der elektronischen Musik. Österreichs größter Star aus diesem Genre, Parov Stelar, war live dabei und ist jetzt offiziell reif fürs Museum.

Irgendwo zwischen den Synthesizern von Joe Zawinul und dem Mischpult von Falco-Bandleader Thomas Rabitsch, dort wo seine eigenen Ausstellungsobjekte zu sehen sind, ist es Parov Stelar allmählich gedämmert, dass er jetzt, mit knapp 50, schon museumsreif ist. „Ein Wahnsinn“, lacht er im Ö3-Interview, „aber im Grunde genommen ist es schon ein Ritterschlag. Museen haftet ja immer so etwas Antiquiertes an, aber das hier ist spannende, moderne Musikgeschichte und da ein Teil davon zu sein, ist schon ein ganz besonderes Gefühl.“

Den Sinn und das Wesen der Music Lounge hat seine Oma einmal mit einer präzisen Frage auf den Punkt gebracht: „Bub, was spielst du eigentlich für ein Instrument?“ Parov Stelar muss schmunzeln: „Sie hat auch einmal gemeint, dass die Platte kaputt sei, als ich gescratcht habe, aber sie wollte einfach verstehen, wie elektronische Musik funktioniert und hat dann gerne auch mitgeschunkelt.“

Anfang der Achtziger Jahre, als die Computer für jedermann völlig neue kreative Potenziale eröffnen, erlebt die elektronische Musik einen rasanten Aufschwung. Der Zugang zum Musikschaffen wird demokratisiert, man muss keine klassische Ausbildung mehr haben oder Noten lesen können, um mitzumischen. „Ohne Gespür für Beats und Melodien, stößt du aber dann dennoch relativ schnell an deine Grenzen“, relativiert Parov Stelar, der aktuell gerade an neuen Songs für sein Zweitprojekt Stelartronic arbeitet.

Im Technischen Museum sind auch einige seiner Bilder ausgestellt, die er ganz analog, mit Pinsel und Farbe gemalt hat. Seit sich Parov Stelar, der ja im ersten Bildungsweg Kunst studiert und erst danach eine Musikkarriere hingelegt hat, vor zwei Jahren mit einer großen Ausstellung in Linz an die Öffentlichkeit gewagt hat, werden seine Bilder am Kunstmarkt hochgehandelt. Bevor er aber wieder ins Atelier abtaucht, geht er diesen Sommer noch auf Europatournee, bei der er auf vielen großen Festivals aufspielt. Am Wochenende geht’s in Istanbul los, einziger Österreich-Auftritt ist am 7. Juli im Schlosspark Eisenstadt.

In der Music Lounge gibt’s übrigens auch eine Kombination aus Karaoke- und Selfie-Bühne. Davor sind Computer-Terminals, auf denen man – so wie bei Casting-Shows - die Auftritte sofort bewerten kann. Ein schwerer Tipp für alle Lehrer und Lehrerinnen in ganz Österreich, die mit ihren Klassen eine Wien-Woche planen. Das Technische Museum ist sowieso meistens ein Fixpunkt. Aber geht’s in die Music Lounge und ihr geht’s viral.

Das ganze Gespräch mit Parov Stelar gibt’s im Pop-Podcast Ö3-Dabei zu hören. Auf ORF-Sound und überall, wo es Podcasts gibt.

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Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer

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Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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