Passenger bei Ö3: 1 Song - 3,5 Milliarden Views
Sein Erfolgsalbum „All the little Lights” feiert heuer zehnjähriges Jubiläum. Also hat sich Passenger illustre Gäste wie Ed Sheeran geholt, um mit ihnen seine größten Songs noch einmal neu aufzunehmen. Ziemlich stressige Zeiten gerade, so knapp vor Weihnachten. Für Ö3 hat der englische Singer/Songwriter am Weg von Köln nach Barcelona extra einen dreistündigen Zwischenstopp eingelegt, um eine fantastische Ö3-Studio-Session zu spielen.
Hier die exklusive Ö3-Studio Session Version von „let her go“:
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Und da wir schon mitten in der Adventzeit sind, hat er natürlich auch seinen neuen Weihnachtssong „happy Christmas, my dear“ mitgebracht:
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Mehr als 3,5 Milliarden Views auf Youtube kann man natürlich nicht verstehen. Die Zahl ist viel zu abstrakt. „Drei Milliarden Klicks sind aber von meinen Eltern“, lacht Passenger im ausführlichen Interview für den Pop-Podcast Ö3-Dabei. „Wenn man ins All schaut und die Sterne betrachtet, dann verstehen wir auch nicht, wie unendlich groß das Universum ist“, sagt er nachdenklich, „aber am schönsten ist ohnehin jeder einzelne Mensch, bei dem der Song konkret eine Emotion auslöst.“ Menschen aus aller Welt, die er nie persönlich treffen wird, denen er aufgrund seiner Musik aber etwas bedeutet.
Ed Sheeran war und ist sein Mentor. Ohne ihn wäre Passenger heute nicht dort, wo er ist. Ihm hat er „Let her go“ schon vorgespielt, bevor er den Song aufgenommen hat. Der aktuell größte Popstar der Welt war begeistert und hat ihn als Support mit auf seine Tournee genommen. Und er hat natürlich auch gerne die neue Version mit seinem alten Kumpel im Duett aufgenommen. Mit dem Reel dazu hat Ed Sheeran mit 43 Millionen Views seinen eigenen Insta-Rekord gebrochen. „Jederzeit gerne wieder“, lacht Passenger, „wenn er Hilfe auf seinen Socials benötigt, bin ich da.“
Für Passenger war es jedenfalls sehr emotional, die Songs, die er vor zehn Jahren geschrieben hat, wieder neu zu entdecken. Davor hat er auf der Straße und in kleinen Clubs gespielt. „Let her go“, der Song, der sein Leben verändern sollte, hat er in 45 Minuten backstage in einem Pub, irgendwo in Australien geschrieben. „Er ist vom Himmel gefallen“, sagt Passenger im Ö3-Interview, „für so einen großen Hit gibt es keinen Masterplan, er passiert dir eher wie ein Unfall.“
Als Teenager war er ständig frustriert, weil sich der Erfolg nicht einstellen wollte, obwohl er so hart daran gearbeitet hat. Im nachhinein ist Passenger froh, dass er schon in seinen späten Zwanzigern war, als der Song weltweit explodiert ist. „Vor der Morgendämmerung ist es am dunkelsten“, sagt er. „Ich hatte genügend Zeit, Fehler zu machen, und war dann einigermaßen vorbereitet auf diesen Gamechanger.“ „Let her go“ hat ihn nicht aus der Bahn geworfen, er lebt gesund und bewusst, ist jeden Tag dankbar für den Erfolg, und freut sich schon auf die nächsten Projekte.
Live-Premiere seines Weihnachtssongs
Nächstes Jahr kommt neue Musik. „Ich schreibe jedes Jahr ein neues Album“, sagt er, „so wie die Beatles, nur nicht ganz so gut.“ Auf Tournee will Passenger auch wieder gehen. Ein Konzert in Österreich plant er fix ein. Seine schönsten Erinnerungen hierzulande sind seine zwei Auftritte beim Nova Rock. „Ich war davor völlig in Panik“, lacht er, „aber die harten Rockfans waren ein so fantastisches und aufmerksames Publikum, dass ich hier jetzt unbedingt alle grüßen möchte, die damals dabei waren.“
Weihnachten schaltet Passenger ein paar Gänge runter. Zuhause in Brighton will er viel Zeit mit seiner Familie und mit seinen Freunden verbringen. Eingestimmt darauf hat er sich schon einmal in der Ö3-Studio-Session. Sein Weihnachtssong „Happy Christmas My Dear“ ist sehr schön, aber auch sehr deprimierend. „Weihnachten ist nicht immer nur fröhlich“, sagt er, „wenn es dir gerade nicht gut geht, dann sind all die freudigen Botschaften, die zu dieser Zeit auf dich hereinprasseln, nur schwer auszuhalten.“ Den Song hat er solo noch nie live gespielt. Eine Weltpremiere in der Ö3-Studio-Session. Ein Weihnachtssong für alle, die sich gerade schwach fühlen, ist jedenfalls eine starke Ansage.
Das ganze Interview gibt es im Pop-Podcast Ö3-Dabei zu hören. Auf ORF Sound und überall dort, wo es Podcasts gibt.
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Aus der Ö3-Musikredaktion...
Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 6. Dezember 2023