So hoch ist die Standl-Miete am Christkindlmarkt
Wien - Schloss Schönbrunn
Den Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Schönbrunn in Wien gibt es heuer 46 Tage lang. Wie bei allen Märken, kommt die Höhe der Miete auch hier auf die Größe des Stands an und ob es ein Handels- oder Gastrostand ist. Auch auf anderen Märkten gilt: Für Gastro-Stände ist in der Regel eine höhere Miete fällig als für Handels-Stände, denn Gastro-Strände machen meist auch mehr Umsatz.
Zurück vor das Schloss Schönbrunn: Die größte Stand-Kategorie ist hier ein Gastro- und Punsch-Stand der frei am Platz steht. So ein „Salettl“ hat einen Durchmesser von fünf Meter und hat eine Netto-Miete von 65.000 Euro für die 46 Tage. Mit Steuern liegt die Miete also bei über 70.000 Euro. Das bedeutet: So zirka 300 Häferl Punsch pro Tag müssen die Betreiber eines so großen Stands also verkaufen damit allein die Miete drin ist. Seit 2019 ist die Miete um etwa 16 Prozent gestiegen.
Stefan Michalica aus Wr Neudorf ist 25 und hat mit seinem Bruder den „Genuss Buam“-Stand vor dem Schloss Schönbrunn. Er sagt: „Die Standmiete ist entsprechend hoch. Man bekommt dafür den Standplatz und das Häferlservice, muss aber alles andere selber stellen wie Personal- und Energiekosten. Es rechnet sich, aber es ist ein ensprechendes unternehmerisches Risiko.“
Wien - Rathausplatz
Der Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus ist ein Magnet für Wienerinnen und Touristen. In fünf Wochen waren letztes Jahr drei Millionen Menschen dabei und dieses Jahr dauert der Markt sogar eine Woche länger. Ein vergleichbarer großer Gastrostand - etwa fünf bis sieben Meter lang - liegt bei einer Netto-Miete von 55.000 Euro für 47 Tage. Es gibt auch noch Stand-Kategorien zu einem noch höheren Preis - diese Standln sind aber nicht nur während der Weihnachtszeit, sondern auch im neuen Jahr während des Wiener Eistraums geöffnet.
Innsbruck - Altstadt
38 Tage lang ist der Christkindlmarkt in der Altstadt von Innsbruck geöffnet. Die Netto-Miete liegt bei einem sechs Meter langen Gastro-Stand bei etwa 22.000 Euro. Seit 2019 hat sich die Miete um etwa 22 Prozent erhöht.
Salzburg - Residenz- und Domplatz
In Salzburg ist die Sache anders als in Wien und Innsbruck. Es fällt keine Miete an. Organisator des Christkindlmarkts ist keine Firma und auch nicht die Stadt Salzburg, sondern ein Verein, dessen Mitglieder ehrenamtlich arbeiten.
Die 100 Standln werden nicht vermietet, sondern die Standler sind Besitzerinnen und Besitzer der Hütten und sind selbst für den An- und Abtransport und die Lagerung der Hütten unter dem Jahr verantwortlich.
Sämtliche Kosten für Miete des Platzes von der Stadt Salzburg, Betriebskosten wie Strom usw. betragen an die eine Million Euro pro Jahr. Diese kosten werden vom Verein anteilig an die 100 Standlerinnen und Standler weiterverrechnet.
Für einen mittelgroßen Gastro-Stand, 6 Meter lang, kommen so allein etwa 7.500 Euro an Aufwandskosten zusammen. Hinzu kommen dann noch Stromkosten und ein Gastro-Beitrag - insgesamt etwa 17.000 Euro für einen mittelgroßen Gastro-Stand in Salzburg. Wie bei anderen Märkten auch fallen dann noch z.B. Personal- und Materialkosten an.
Wien teurer als Salzburg und Innsbruck
Für einen großen Gastro-Stand liegen die Kosten in Salzburg wohl etwa auf dem Niveau vom Christkindlmarkt in Innsbruck. Die großen Märkte in Wien sind aber teurere Pflaster für die Standler - mit dreifach so hohen Miet-Kosten als in Innsbruck.
Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 11. Dezember 2023, Text-Update am 13. Dezember 2023 (Max Bauer)