Lawinenradar warnt in Salzburg vor tödlichen Gefahren

Im Pinzgau testet der landesgeologische Dienst ein Lawinenradar; die spezielle Technik sendet ununterbrochen Informationen. Tagelange Straßensperren – zum Beispiel auf der B311 - oder aufwändige Lawinenverbauten könnten damit in Zukunft vermieden werden.

Lawinenradar
Land Salzburg

Das Lawinenradar funktioniert wie die Geschwindigkeitsmesstechnik der Polizei – Signale werden ausgeschickt und reflektiert. Die Daten werden analysiert, bei Gefahr von der Lahnerhorn oder Wiesergalerie oberhalb von Weißbach bei Lofer wird Alarm ausgelöst. Die Anlage liefert in Echtzeit Karten über eine App auf Mobiltelefone und Computer. Sie löst auch Straßensperren aus, bevor Schneemassen den Talboden erreichen. Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst des Landes Salzburg:

„Es werden ständig elektromagnetische Wellen in den Hang nach oben geschickt. Dieses Lawinenradar erkennt, ob eine Lawine in Bewegung gerät. Aufgrund dieser Reflexion und wenn das Gerät eine Lawine detektiert, werden unten auf der Straße Ampeln auf rot gestellt. Während die Schneemassen abgehen, ist die Fahrbahn von keinen Autos befahren. Das Radar erkennt aber auch, ob eine Lawine auf halber oder dreiviertel der Strecke stehenbleibt, dann schalten die Ampeln nach drei Minuten wieder auf grün.“

Lawinenradar
Land Salzburg

250.000 Euro kostet das Testradar. Wenn es sich bewährt, könnte es anstelle von kostenintensiven Lawinengalerien aufgestellt oder gefährlichen Lawinensprengungen eingesetzt werden. „Das Lawinenradar bietet sehr zuverlässige Ergebnisse. In den vergangenen Wochen wurden kleine Ereignisse von 50 Meter Länge gemeldet. Es ist sehr sensibel, die Daten sind sehr genau. Es ist ein High-Tech-Gerät, das sicher in der Zukunft sehr viel dazu beitragen kann, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und dass Risiko auf den Straßen gesenkt werden kann.“ Mit dem Lawinenradar wird auch die Arbeit der Lawinenkommissionen deutlich erleichtert, so der Experte des Landes.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Ö3-Nachrichten“, 28. Februar 2024 (Peter Obermüller Ö3-Redaktion Salzburg)