Steinwild Auswilderung

Luisa Rauenbusch

In Salzburg wird wieder Steinwild ausgewildert

Im Juni soll wieder Steinwild ausgewildert werden. Internationale Zusammenarbeit ist dafür nötig, mit wissenschaftlichen Analysen werden Altbestände und die elf Neuzugänge genau aufeinander abgestimmt. Im Salzburger Jagdzentrum Stegenwald laufen die Fäden zusammen.

Steinwild Auswilderung
Luisa Rauenbusch

Steinwild war – auch in Salzburg -ausgerottet. Die derzeitigen Vorkommen in den Hohen Tauern, im Dachsteingebiet zur Steiermark und im Bereich Steinernes, Meer, Bluenbachtal bis zum Hagengebirge sind kleinere, in sich fast geschlossene Kolonien. Sepp Erber, Wildbiologe und Geschäftsführer der Salzburger Jägerschaft beschreibt, wie schwierig solche Projekte sind. „Auswilderungen passieren immer auf Lebensraumstudien, das Primäre ist, dass der Lebensraum für diese Wildart geeignet ist, beim Steinwild ist Genetik ein wichtiger Punkt, alle Vorkommen des Alpensteinbockes stammen aus einem sehr geringen Bestand und deswegen muss man auch bei der Wiederausbürgerung darauf achten, dass das genetische Material eine sehr große Bandbreite aufweist.“

Steinwild Auswilderung
Norbert Rormoser

Der Bestand erholt sich seit Jahrzehnten nur langsam, dieses Wild wurde vor vielen Jahrzehnten durch die Jagdleidenschaft europäischer Herrscher großflächig fast ausgerottet. Nur wenige Steinböcke und Steingeißen haben überlebt. Die neuen Tiere werden genau gecheckt, auf 100%ige Gesundheit und dass das Genmaterial mit anderem Steinwild zusammenpasst. Die fünf Steinböcke und sechs Steingeißen stammen aus verschiedenen Zoos, aus Nürnberg, Stuttgart und Salzburg-Hellbrunn. Rupert Essl, Berufsjäger und Steinwildexperte aus dem Pongau kennt in Salzburg alle Steinwildbestände. „Inselvorkommen sollen sich vermischen, Böcke wandern dabei weiter als die Geißen. Die weiblichen Tiere und ihr Nachwuchs bleiben zentral, darum soll man auch darauf achten, dass die einzelnen Kolonien - einerseits mit anderem Steinwild aufgefrischt werden, andererseits auch ein Zusammenschluss gebildet wird. Bei diesem Projekt gibt es Kosten pro Stück Steinwild von rund 5.000 Euro. Das kann oft auch 50 Jahre dauern, bis ein Jäger ein einzelnes Tier erlegen kann. Man wildert nicht aus, um gleich darauf zu jagen. Das Wichtigste am Bestand ist die ausgewogene Anzahl der Stücke.“

Steinwild ist bundeslandübergreifendes Thema, auch in der Steiermark werden Vorkommen wissenschaftlich analysiert – bei den steirischen Nachbarn gibt es fünf Steinwildregionen mit rund 1.500 Böcken und Geißen. (Peter Obermüller, Ö3-Redaktion Salzburg)

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Ö3-Nachrichten“ um 6.00 Uhr, am 24. März 2024