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How to Podcast: Das kleine Einmaleins

  • Österreichs Podcast-Szene wächst und wächst
  • Wenn du auch einen Podcast starten willst, hat Martin Krachler hier den ultimativen Starter-Guide für dich!

Wie mach’ ich das mit dem Aufnehmen? Mit welchem Mikro mach ich das? Mit welchem Programm schneide ich das am besten? Wie kriege ich das Ganze dann online?

Fragen über Fragen, die da kommen, wenn du dich mal entschlossen hast: Ja, ich will einen Podcast machen! Wie so oft im Leben macht jede/r alles ein bisschen anders, aber ich versuche mal, die Basics auf ein paar Punkte zu bringen.

Die liebe Technik: Wie nehme ich am besten auf?

Die gute Nachricht zuerst: Du kannst auch einen Podcast produzieren, ohne einen einzigen Cent dafür auszugeben! Ja, auch wenn du kein Tech-Nerd bist.

Hier drei Möglichkeiten für jedes Budget:

Methode: „Seifenkiste“ (Budget: 0 Euro)

Nur weil Methode „Seifenkiste“ nichts kostet, heißt es nicht, dass sie schlecht ist. Es gibt auch einige größere Podcaster*innen, die so aufnehmen.

  • Aufnahme: einfach über Skype! (oder eine ähnliche Software) Bei einigen solcher Plattformen kannst du die Gespräche nämlich per Knopfdruck mitschneiden und dann den Mitschnitt herunterladen. Und tadaaa, fertig ist die Aufnahme, ohne große Einstellungen, ohne Spuren mischen zu müssen.
Kopfhörer

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  • Schnitt: dafür gibt’s genügend Gratis-Programme die das, was du brauchst, locker drauf haben: zB.: „Audacity“ oder „GarageBand“ (Apple)
  • Tipp: Verwende für das Online-Telefonat unbedingt Kopfhörer, dann ist der Ton viel besser!

Methode: „Superior“ (Budget: ca. 100 Euro)

  • Wenn du ein bisschen Budget hast, würde ich am ehesten in Mikros investieren. Fürs Podcasten müssen die Mikros nicht so viel kosten, da kann man eigentlich fast alles nehmen.
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  • Wichtig: Ein Mikro muss man ausprobieren, jedes hat einen etwas anderen Klang. Das hören zwar wenige deiner Zuhörer*innen, aber wichtig ist: du musst dich wohlfühlen. Somit hat das Mikro dann schon auch wieder Einfluss auf deine Performance, beim Podcast - sei also ruhig experimentierfreudig!
  • Aufnahme: entweder über Skype - oder über zB.: Gratis Schnitt-Software, viele bieten eine völlig ausreichende Aufnahmefunktion.
  • Tipp: Fürs Podcasten (gerade, wenn du eine One-(Wo)Man-Show bist) sind „USB-Mikrofone“ besser, weil du kein eigenes „Kastl“ (technisch richtiger Begriff: „Interface“) brauchst. Das spart Geld, und ist besonders dann sinnvoll, wenn du alleine aufnimmst. Bedenke: Kaufst du ein Mikro, kaufe auch immer gleich ein passendes Stativ dazu, sonst wird es schnell mal mühsam!

Methode: „Ferrari“ (Budget: 500-1.000 Euro)

Wenn das Geld nicht so eine große Rolle bei dir spielt, dann kannst du natürlich in richtig professionelles, eigenes Podcast-Equipment investieren. Das sind Interfaces, wo du vier (XLR-, nicht USB!) Mikros und mehr, gleichzeitig anstecken kannst, Live-Jingles und Soundfiles einspielen und die Lautstärke der einzelnen Kanäle mit einem Fader bedienen kannst. Fast schon, wie in einem kleinen Radio-Studio.

Solche Podcast-Interfaces haben viele tolle Lichter, Knöpfe und Einstellungen - kurz: sehr viele Möglichkeiten, von denen du aber fürs Podcasten selbst nur wenige brauchen wirst. Jingles, beispielsweise, kannst du auch im Schnittprogramm nachträglich einfügen. Den wichtigsten (technischen) Qualitätssprung, machst du mit einem Mikro, mit dem du dich halbwegs wohl fühlst.

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  • Aufnahme: (XLR-)Mikros + Podcast-Interface, direkt in den Computer
  • Schnitt: entweder mit begelieferter Software, Gratis-Software, oder Kauf-Programm, etwa Adobe Audition (relativ teuer und nur im Abo zu haben - und definitiv für Fortgeschrittene)

Das Aller-Allerwichtigste beim Podcast

Die Idee. Es gibt für mich persönlich nichts Schrecklicheres, als Podcasts, die keine Idee und kein Konzept haben. Was passiert nämlich, wenn du keine Idee hast? Richtig: du laberst irgendwas daher. Und das fadisiert nicht nur dich, sondern auch deine Zuhörer*innen.

Bevor du jetzt wegklickst, weil du vielleicht kein Medienprofi bist: Der Punkt „Idee/Konzept“ hat nur bedingt bis gar nichts damit zu tun, ob du je irgendeinen Kurs, eine Ausbildung oder ein Studium zum Thema Medien gemacht hast:

Wenn die Überschrift, die Idee vom Podcast catchy ist, werden die Leute reinklicken. Es gewinnt beim Publikum in der Regel ein knackiges Konzept, und die kann jede/r haben. Und noch was: Wenn eine Sequenz für die Story, die du in deinem Podcast erzählen willst, nicht Sinn macht oder nicht förderlich ist, dann keine Scheu, und: Raus damit! Deine Zuhörer*innen werden es dir mit einem besseren Rating danken.

Wie bekomme ich den Podcast online?

Der einzige Punkt, der ein bisschen tricky ist, beim Podcasten: Auf Spotify oder Apple Podcasts anmelden und einfach hochladen, wie etwa bei YouTube, geht beim Podcasten leider nicht.

Du brauchst jemanden, der die „technische Heimat“ für deinen Podcast bereitstellt, einen sogenannten „host“. Was der macht? Er stellt deinen Podcast online und schaut gleichzeitig, dass dein Podcast auf die Plattformen kommt, wo du ihn haben möchtest. Die Hosts sind quasi ein bisschen deine „Podcast“-Plattenfirma.

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Von diesen „Hosts“ gibt es relativ viele unterschiedliche Dienste, zu unterschiedlichsten Konditionen und mit diversem Umfang. Am besten, du erkundigst dich mal nach „podcast host“ und wählst das Angebot, das dich insgesamt am meisten anspricht.

Drei Dinge, die die Podcast-Pros sonst noch machen

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  • Aufnahme im Kleiderschrank. Ehrlich! Michi Buchinger schwört darauf. Je mehr Teppich und Kleidung im Raum, desto weniger Hall und desto mehr „Tonstudio-Effekt“.
  • Bevor der Podcast losgeht: die Route überlegen. Was will ich mit dem Podcast machen? Am besten: bei dieser einen Idee auch bleiben, dann wissen deine Hörer*innen, was sie bekommen. Alternativ dazu kannst du auch in Podcast-Staffeln denken, mit alternierenden Themen. DariaDaria macht das zum Beispiel so.
  • Das Veröffentlichungs-Intervall, also wie oft du eine neue Folge bringen willst, ist wichtiger, als du vielleicht glaubst! Überlege dir unbedingt VOR dem Start: Wie oft sollen neue Folgen kommen? Und nimm dann mal eine Probe-Folge auf. Die Sache ist nämlich: nur, wer verlässlich Content liefert, wird geklickt und angehört - aber: verlässlich guten Content liefern, ist auch echt Arbeit. Und da kann so ein Podcast, der jede Woche eine neue Folge bringt, schon mal locker ein bis zwei ganze Tage Arbeit bringen: von der Erstellung, bis zum Bewerben, auf Instagram zum Beispiel.

So machst du mit deinem Podcast Geld!

Profi-Juror und Podcast-Vermarkter Stefan Lassnig von „Missing Link“ hat im „Treffpunkt Podcast“ seine Tipps und Insights geteilt:

Also: Auf die Plätze - Aufnahme - fertig - los.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Ö3-Wecker“, 06. Februar 2024
(Martin-Lukas Krachler)