Früstück bei mir mit Niki Lauda

Hitradio Ö3

Niki Lauda über Geld und die Galerie seiner Frau

Er ist unser Mr. Formel 1: Niki Lauda, hat sich im Rahmen des Österreich-Grand-Prix in Spielberg Zeit für ein Frühstück mit Claudia Stöckl genommen.

Sein Image als Geizhals ist zwar bereits gefestigt, doch jetzt zeigt sich Niki Lauda wieder sehr sozial. Genauer gesagt, er unterstützt seine Frau darin. Denn Lauda bestätigte in „Frühstück bei mir“, dass seine Frau Birgit am 19. September ihre eigene Galerie in der Wiener Rauhensteingasse eröffnen wird. Niki Lauda im Gespräch mit Claudia Stöckl: „ Ich habe das Kapital zur Verfügung gestellt um die Galerie aufzumachen. Aber das Geschäft muss sie jetzt selber machen Und was immer dort eingenommen wird, geht in ihre Stiftung.“ In der „B.LA- Birgit Lauda Art Foundation“ wird Birgit Lauda, die kurz vor dem Bachelor-Abschluss ihres Kunstgeschichtestudiums steht, zeitgenössische Kunst verkaufen und mit dem Gewinn das Sozialprojekt „Frauen ohne Grenzen“ von Edit Schlaffer unterstützen. Niki Lauda im Interview mit Claudia Stöckl: „Was soziales Engagement betrifft hat Birgit mir wirklich die Augen geöffnet. Man könnte sagten, dass es ihr gelungen ist mein soziales Gewissen zu wecken.“

Früstück bei mir mit Niki Lauda

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Auch sonst war er dem neuen Projekt seiner Frau immer positiv gestimmt: „Wenn ich von ihr verlange, dass ich machen darf, was ich will ist es logisch, dass es für sie genauso gilt“, sagte er heute auf Ö3. Nur die gemeinsamen Zwillinge Max und Mia dürfen nicht vernachlässigt werden. Der Mercedes-Manager meinte bestimmt: „Wenn sie sich so verwirklicht, dass ich die Kinder immer am Hals habe und sie keine Zeit mehr hätte, dann haben wir ein Problem. Aber so wird es nicht sein, weil sie eine sehr enge Beziehung zu den Kindern hat.“

Am Sonntag durften die Lauda-Zwillinge zum ersten Mal in Spielberg an der Rennstrecke mit dabei sein. „Früher hätte ich gesagt: ‚Unmöglich, dass die Kinder mitkommen, weil ich muss arbeiten und schauen, dass wir das Rennen gewinnen.‘ Aber ich bin viel kompromissbereiter geworden als ich früher war und das schadet mir sicher nicht.“ so Niki Lauda. Der Wunsch seines Sohnes Max, Rennfahrer zu werden, ist mittlerweile ad acta gelegt: „Derzeit ist täglich etwas anders dran. Die Kinder sind unberührt von den Einflüssen meiner Formel-1 Welt, sie kennen Lewis und Bottas, aber das ist es schon.“

Früstück bei mir mit Niki Lauda

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Seinen Vermögensstand würde der Selfmade-Millionär seinen Kinder- auch den großen Söhnen Lukas und Matthias- nie sagen. „Ich glaube nicht, dass man jungen Menschen Gutes tut wenn sie sich schon jetzt ausruhen könnten auf mögliches Geld, von dem sie glauben, das ihnen zusteht. Man soll die Kinder so erziehen, dass sie darauf schauen, wie sie mit ihrer Leistung ihr Leben gestalten können. Es gibt auch mit Lukas und Matthias keine Diskussion über das Erbe, sie haben mich auch noch nie danach gefragt.“ Er selber habe mittlerweile mehr gelernt die Früchte seiner Arbeit zu genießen- vor kurzem hat Niki Lauda sich ja eine 47m lange Yacht gekauft- die er allerdings nicht so nennen will. „Für mich ist es ein Boot, das schwimmt.“ Darauf und in seinem erst kürzlich fertiggestellten neugebauten Haus auf Ibiza wird er seinen Sommerurlaub verbringen.

Seinen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Vallerie Bottas wünscht Lauda - der 1984 in Spielberg gesiegt und damit seinen dritten Weltmeister-Titel bekommen hatte - für den heutigen Grand-Prix Podestplätze in Spielberg. Obwohl - Laudas Abneigung gegen die Trophäen ist noch immer ungebrochen - er selber hat ja jeden Pokal, den er bekommen hat, bis jetzt hergeschenkt oder gleich nach der Award-Show in einer Mülltonne entsorgt, wie er auf Ö3 bereits verraten hatte. Von Lewis Hamilton fühlt er sich in dieser Hinsicht verstanden. Die 68-jährige Formel-1-Legende im Gespräch mit Claudia Stöckl: „Red Bull hat einen Pokal schnitzen lassen für den Sieger des Österreich-Grand-Prixs. Das war eigentlich eine gute Idee, aber es ist ein riesig schweres Holzding.“ Und, lachend weiter: „Der Hamilton hat letztes Jahr gesagt, er hat noch nie so einen schirchen Pokal in der Hand gehabt wie in Spielberg."

Nachhören:

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„Frühstück bei mir - Persönlichkeiten ganz persönlich“ mit Claudia Stöckl, 9. Juli 2017