Frag das ganze Land Spezial mit Gabi Hiller und Philipp Hansa / arbeiten / freizeit

Hitradio Ö3 / Jana Petrik

Zum Nachhören: Ist Work-Life-Balance die neue Faulheit?

Die große Diskussion heute von 12 bis 14 Uhr im Hitradio Ö3: Lebst du um zu arbeiten oder arbeitest du um zu leben?

Fakt ist, dass sich die Arbeitswelt in den letzten 20 Jahren radikal verändert hat. Nach der vorgegebenen Arbeitszeit nach Hause gehen, abschalten und sich der Freizeit, der Familie zu widmen, wird immer schwieriger, weil wir immer und überall erreichbar sind. Zudem wächst der wirtschaftliche Druck, Überstunden, all-in-Verträge sind in vielen Branchen die Norm. Wer hier nicht mitspielt, ist weg vom Fenster. Aktuell sind in Österreich 365.553 Menschen auf Jobsuche. Demgegenüber suchen Unternehmen händeringend qualifizierte Fachkräfte.

Die ganze Sendung zum Nachhören:

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Der Beitrag aus dem Ö3-Wecker zum Nachhören:

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Fakt ist auch, dass psychische Erkrankungen als Folge von Arbeitsbelastungen immer mehr zunehmen. Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Ängste, Depressionen, Burnout verursachen laut Arbeiterkammer Krankenstände in Höhe von 3,3 Milliarden Euro jährlich.

So nicht! Das sagen immer mehr, vor allem junge Leute. Die Millennials, die Generation der 1980-2000 geborenen, legt großen Wert auf den Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben. Die Work-Life-Balance als Maßstab für ein glückliches und zufriedenes Leben. Laut der aktuellen „Europäischen Wertestudie“, die von der Universität Wien erhoben worden ist, ist den Österreichern die Balance von Berufs- und Privatleben immer wichtiger. Demnach verliert Arbeit gegenüber anderen Lebensbereichen ihre zentrale Bedeutung. Haben 1990 noch 62 Prozent angegeben, dass ihnen die Arbeit sehr wichtig sei, sind das 2018 nur mehr 48 Prozent.

Generation Me, Me, Me

Auch wenn die Arbeit Spaß macht, für viele Menschen gibt es eine klare Trennung zwischen beruflich und privat.
Sie wollen Freizeit, flexible Arbeitszeiten, Anerkennung, Respekt, Feedback aber Loyalität kennen sie nicht. - Das ist die Kritik, die die Generation Y oft zu hören bekommt, wenn Sie Work-Life-Balance als Karriereziel Nummer eins definiert. Ist das Faulheit, oder in Wahrheit die klügere Entscheidung, solange man die Wahl hat?

Bei der „Europäischen Wertestudie“ handelt es sich um eine Langzeituntersuchung, die nach 1990, 1999 und 2008 im ersten Halbjahr 2018 zum vierten Mal durchgeführt wurde. Sie ist ein Projekt des Forschungsverbunds „Interdisziplinäre Werteforschung“ der Universität Wien.

Frag das ganze Land - Spezial

In einem „Frag das ganze Land - Spezial“ bringen Gabi Hiller und Philipp Hansa dieses Thema auf den größten Diskussionstisch des Landes.
Betroffene, Experten, ganz Österreich und DU diskutieren gemeinsam am Donnerstag, den 15. November von 12 bis 14 Uhr, auf Ö3.

Das sind unsere Studiogäste:

Gast 1: Ali Mahlodji, 37 Jahre
Mitbegründer der Job-Video-Plattform Whatchado. Das Unternehmen gibt es seit 7 Jahren und hat 40 Mitarbeiter
Mahlodji wird sich mit Jahreswechsel aus dem Management des sehr erfolgreichen Start ups zurückziehen. Fast 7 Jahre nach der Watchado-Gründung will er sich nun seiner Aufgabe als EU-Botschafter, Redner, Autor widmen.
Er war vor Whatchado u.a Unternehmensberater und hat da wahnsinnig viel gearbeitet. Das ist im Burnout geendet. Dann war klar: So nie wieder. Work-Life-Balance ist wichtig geworden!
Bei Whatchado hat es die Regel gegeben, dass jeder soviel Urlaub nehmen konnte, wie er wollte. – Nur ganz wenige haben mehr als 5 Wochen genommen.

„Heute haben die richtig smarten Menschen verstanden, Work Life Balance führt zur besser Arbeits- und Lebensqualität. Und die Menschen, die nur schuften, die sind nicht gewappnet für die Zukunft.“

Gast 2: Andreas Kern, 44 Jahre
Gründer der Social Trading Plattform Wikifolio*. Das Start up gibt es seit 6 Jahren. Mitarbeiter: 60. 100% Wachstum 2017. 30Mrd. Euro Handelsvolumen.
Letztes Jahr ist Wikifolio zum besten Österreichischen Start up des Jahres gekürt worden. (Wirtschaftsmagazin Trend)
Kern wickelt über sein System Milliarden ab.

„Kein Mensch kann 100h/Woche dauerhaft produktiv sein, aber wer niemals 100h/Woche arbeitet, bleibt hinter seinen Möglichkeiten“

*Wikifolio ist eine 2012 gegründete Social-Trading Plattform, bei der jeder ein Portfolio erstellen kann. Gibt es genügend Follower für eine Anlageidee, wird ein Zertifikat auf das Portfolio ausgegeben und Anleger können in diese Idee investieren.
Bisher sind….Euro an Handelsvolumen über die Plattform abgewickelt worden.

Du hast was zu sagen?!

Jede und jeder kann mitreden!

„Frag das Ganze Land - Spezial“ mit Gabi Hiller und Philipp Hansa, 15. November 2018 (Romana Nachbauer)