Vangelis

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Erinnerung an Vangelis

Jeden Sonntag von 19 bis 22 Uhr präsentieren wir in „Solid Gold“ die größten Rock- und Popklassiker aus der Ö3-Geschichte.

In dieser von Thomas Kamenar präsentierten musikalischen Zeitreise sind heute neben vielen anderen die größten Hits von Roxy Music, Cher, David Bowie, Bananarama, The Rolling Stones, Prince, Labelle, Oasis, Udo Lindenberg, The Rolling Stones, Eric Clapton, The Supremes, Abba, The Beatles, Tina Turner, Ray Charles, STS und Vangelis zu hören.

Trauer in Griechenland

Der griechische Komponist und Musiker Vangelis ist in der vergangenen Woche im Alter von 79 Jahren gestorben. Das hat Betroffenheit in der Musikwelt ausgelöst. Auch der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis twitterte den Tod des „Chariots of Fire“-Komponisten und Oscar-Preisträgers.

Weltberühmt wurde Vangelis mit eingängigen Kompositionen für Filme wie „Die Stunde des Siegers“ (Originaltitel: „Chariots of Fire“), „Blade Runner“ oder auch „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ ("Conquest of Paradise”).

Vangelis

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Vangelis, mit bürgerlichem Namen Evangelos Odysseas Papathanassiou, galt als einer der Pioniere elektronischer Musik. Er wollte eigentlich Maler werden und studierte an der Akademie der Schönen Künste in Athen. Die Musik brachte er sich selbst bei. 1968 zog er nach Paris und hatte dort zusammen mit den griechischen Musikern Demis Roussos und Loukas Sideras seinen ersten internationalen Erfolg – zusammen bildeten sie die Gruppe Aphrodite’s Child. Vangelis komponierte die Musik zur LP „666“, die als ein Klassiker des progressiven Rock gilt.

1973 startete Vangelis seine Solokarriere und experimentierte mit elektronischer Musik. Nach dem Oscar für „Chariots of Fire“ kam ein Erfolg nach dem anderen.

Anfang des neuen Jahrtausends begann Vangelis auch mit Orchestermusik zu experimentieren. 2002 komponierte er die Musik zur Fußball-WM in Korea und Japan. In Athen hat er die Institution Evangelos Papathanassiou gegründet, die jungen Musikern helfen will und zur Förderung der Musik beitragen soll.

In dieser Ausgabe von „Solid Gold“ erinnern wir mit zwei weltweiten Superhits an den griechischen Komponisten. Zum einen mit „I’ll Find My Way Home“ von Jon & Vangelis aus dem Jahr 1981. Der Song war eine Zusammenarbeit zwischen Vangelis und dem britischen Sänger Jon Anderson (von der Band Yes). Von 1980 bis 1991 spielten sie vier Alben ein und hatten mit „I Hear You Now“ und „I’ll Find My Way Home“ weltweite Tophits. Anderson schrieb die Texte und Vangelis komponierte die Musik.

Boxhymne als Superhit

Nicht fehlen darf auch der in Deutschland, der Schweiz und Österreich wohl bekannteste Hit von Vangelis:

„Conquest of Paradise“ ist ein Vangelis-Song aus dem Jahr 1992 und war die Hauptmelodie zu Ridley Scotts Historienfilm „1492 – Die Eroberung des Paradieses“. Ebenso wie der Film hatte das Lied nach dem Kinostart zunächst wenig Erfolg. Am 8. Oktober 1994 verwendete der Boxer Henry Maske das Lied für den Einmarsch in den Ring beim Weltmeisterschaftskampf gegen Iran Barkley. Den Kampf sahen etwa 15 Millionen Fernsehzuschauer. Infolgedessen stiegen die Verkaufszahlen der Single und des Albums zu Beginn des Jahres 1995 enorm. Die Single stand 11 Wochen auf Platz Eins der deutschen Single-Charts und erhielt in Deutschland Dreifachplatin, die Soundtrack-LP Fünffach-Gold. Das Album wurde mit Gold und Platin in über 17 Ländern ausgezeichnet.

„Solid Gold“ mit Thomas Kamenar, 22. Mai 2022 (APA/WD)