Monogamie: Zeitgemäßes Ideal oder veraltet?

Treue bedeutet, dass wir uns zueinander bekennen und uns sicher sein können, dass es in unserer Beziehung nur uns zwei gibt. Und Treue bedeutet dann eben auch, dass wir mit niemand anderem ins Bett gehen. Aber ist dieses Bild noch Zeitgemäß? Oder ist das Modell der ewigen Treue in unserer modernen Welt längst veraltet?

„Wahre Liebe ist, wenn Treue Spaß macht!“ Glaubt man den Befürwortern einer monogamen Lebensweise, dann ist die ewige Treue alles andere als ein Zwang. Die meisten bevorzugen zumindest die Idee einer monogamen Beziehung. Auch Kinder profitieren von einem treuen Verhalten der Eltern. Es wirkt sich positiv auf ihre Persönlichkeitsentwicklung aus.

Das spricht gegen Monogamie

Die eine Person zu finden, die alle unsere emotionalen, sozialen und körperlichen Bedürfnisse befriedigen kann und in jeder Lebenslage an unserer Seite steht, ist reines Wunschdenken. Kritiker behaupten sogar, dass erst der Versuch eine monogame Beziehung zu führen uns zur Untreue verleitet. Für sie bedeutet Monogamie VERZICHT.

Sind Menschen von Natur aus monogam?

Die Evolutionsforschung zeigt, dass wir Menschen schon immer sozial monogame Beziehungen geführt haben. Sexuelle Monogamie gab es früher eher selten. Man lebte mit einem festen Partner im Bund der Familie zusammen, doch hatte nebenbei noch mehrere rein sexuelle, Partnerschaften. Während in großen Teilen Afrikas und auch in vielen arabischen Ländern die Form der offenen Beziehung noch weit verbreitet ist, setzt sich in Europa und der westlichen Welt die sexuelle Monogamie durch. Es ist ein fester Bestandteil unseres westlichen Wertesystems.

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„Treffpunkt Liebe usw.“

Die Show, die die schönste Nebensache der Welt zur Hauptsache macht. Und auch alle Probleme, die damit zu tun haben. Sylvia Graf spricht zusammen mit Psychologin Sabine Hackl und der Ö3-Gemeinde über Sex, Liebe, Affären und über das, was nach einem Happy-End kommt: den Beziehungsalltag.

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Psychologin Sabine Hackl

Deine Nachricht geht an Powerfrau Sabine Hackl. Sie beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Sexualität. Sabine ist ausgebildete Sexualpsychologin. Während des Studiums hat sie Sextoy-Partys veranstaltet.

„Mit Anfang 20 war ich auf einer Dildoparty eingeladen und habe mich prächtig amüsiert. Meine Cousine meinte dann, dass dies der perfekte Job für mich wäre. Ich war sofort begeistert von der Idee.“

Die Liebe zu ihrem Job hat insgesamt mehr als sechs Jahre gehalten. In dieser Zeit ist sie mit verschiedenen Menschen jeden Alters in Kontakt gekommen und hat ihre Geschichten gehört.

„Ich habe viel erlebt und mitbekommen, lustige, aber auch ernsthafte Sachen besprochen. Dabei wurde mir bewusst, wie groß der Leidensdruck sein kann, wenn man im Sexleben Probleme hat.“

Gleichzeitig gibt es wahrscheinlich kaum ein Thema, das Menschen so sehr verbindet wie Sex. Wenige Dinge begeistern und unterhalten uns mehr als spannende, lustige und anregende Bett-Geschichten.

„Treffpunkt Liebe usw. - der Ö3-Sextalk“ mit Sylvia Graf & Sabine Hackl, 22. September 2022

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