Das Ende der Skifahrer-Nation Österreich?

Die Skifahrer-Nation Österreich ist offenbar Geschichte. Laut einer aktuellen Studie fahren nur mehr 38 Prozent der Österreicher zumindest gelegentlich Ski.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 20. November 2013

Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gab an, weniger Wintersport als früher zu betreiben. Als häufigster Grund für diese Änderung des Verhaltens wurden die hohen Kosten genannt.
Skifahren ist zwar noch immer die am häufigsten betriebene Wintersportart. Laut der Studie von meinungsraum.at war im Vorjahr aber nicht einmal jeder vierte Österreicher (22 Prozent) tatsächlich auf Skiern unterwegs. Sechs von zehn Personen, die angegeben hatten, zumindest manchmal den Sport auszuüben, waren im vergangenen Winter tatsächlich als Skifahrer aktiv.

Weniger Wintersport als früher

Knapp drei Viertel der aktiven Wintersportler haben den Meinungsforschern zufolge in den vergangenen Jahren ihr Wintersportverhalten verändert: 57 Prozent betreiben weniger Wintersport als früher, 13 Prozent mehr und fünf Prozent sind auf eine andere Sportart umgestiegen. Für die Einschränkung der Aktivität wurden am häufigsten die hohen Kosten als Ursache genannt (47 Prozent), in 38 Prozent der Fälle ist es die fehlende Zeit. Dann folgten familiäre Veränderungen, die Gesundheit und Wetterbedingungen wie zum Beispiel die Schneelage.

Viele Skigebiete korrigieren Pistenkilometer

Steigende Kosten

Die Beschneiung von Österreichs Pisten kostet rund 116 Millionen Euro pro Jahr - ein Kubikmeter Kunstschnee kommt auf rund 2 Euro. Auch die Kosten für Strom, Personal und die Baukosten sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Die Kosten für Liftkarten setzen sich wie folgt zusammen: ein Drittel des Kaufpreises wird für die Beschneiung benötigt, ein Drittel für Lifte selbst und das letzte Drittel setzt sich aus Pistenbau, Pflege und Gewinn des Beitreibers zusammen.

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Sessellift
Ski

Roland Mühlanger / picturedesk.com

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Nur jeder Vierte plant Urlaub

Alarmierend für Touristiker: Nur 28 Prozent der Wintersportler planen für heuer einen Urlaub in der Saison. Knapp jeder zweite ist sich sicher, dass er keinen derartigen Urlaub machen wird. 23 Prozent sind noch unschlüssig.

Zwei Drittel der Österreicher sind zumindest gelegentlich als Wintersportler aktiv. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Anzahl der Verweigerer zu: In der Altersgruppe der unter 29-Jährigen sind noch 78 Prozent aktive Wintersportler, ab 50 sind es nur noch 59 Prozent. Unter den Österreichern mit Matura oder akademischer Bildung ist der Anteil höher als unter denen mit niedriger Bildung.

Immerhin sind die Eltern von unter 14-jährigen Kindern noch immer zu einem Großteil dafür, dass ihr Nachwuchs das Skifahren lernt. 65 Prozent der Erziehungsberechtigtensprachen sich dafür aus. 25 Prozent wollen ihren Kindern das Snowboarden beibringen. 70 Prozent der Eltern ist es wichtig, dass ihre Sprösslinge eislaufen können. (APA/red)

Erneut Preisanstieg bei Skiliftkarten

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Immer weniger Schulskikurse

Die Zahl der Schulschikurse hat sich seit 1979 halbiert. Das Interesse an den Wintersportwochen in den Schulen sinkt und das liegt oft an den Kosten, sagen Direktoren. Dabei gibt es viele Förderungen für einkommensschwache Familien.

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Wie viel Unterstützung eine Familie für die Wintersportwoche der Kinder in der Schule bekommt ist einkommensabhängig. Ein weiterer Fakor ist die Anzahl der Kinder. Je nach Bundesland und Schultyp (Bundes- oder Landesschule) liegen die Förderungen zwischen 50 und 220 Euro. Schüler an Bundesschulen bekommen maximal 180 Euro Unterstützung. In den Ländern gibt es große Unterschiede. In Salzburg kann so eine Unterstützung bis zu 220 Euro ausmachen. In den anderen Bundesländern pendelt sich der maximale Unterstützungsbetrag bei rund 100 Euro ein.

Finanzielle Unterstützungen für die Teilnahme an Schulveranstaltungen

Schülerunterstützung für Landesschüler (Pflichtschüler)