„Das finstere Tal“: Moretti im Alpenwestern

„Das finstere Tal“ ist einer der coolsten österreichischen Filme der letzten Jahrzehnte. Erfolgsregisseur Andreas Prochaska ist mit seinem Alpenwestern ein Rachestück gelungen, das in der Tonalität Quentin Tarantino und Sergio Leone nahe ist.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 12. Februar 2014

Wenn der Schnee fällt, ist „Das finstere Tal“ vollkommen abgeschnitten von der Außenwelt. Alle aus der Einöde herausführenden Pfade sind für die Bewohner des Dorfes in dem entlegenen Alpen-Hochtal dann nicht mehr passierbar. Als der schweigsame Fremde (Sam Riley) seinen unheimlichen Rachefeldzug beginnt und die vom brutalen Brenner-Sohn Hans (Tobias Moretti) und seinen Brüdern unterdrückten Dorfbewohner befreien will, gibt es deshalb für Niemand ein Entkommen.

Der österreichische Regisseur Andreas Prochaska hat den gleichnamigen Roman von Thomas Willmann als düsteren, fesselnden Alpen-Western inszeniert. Am Freitag kommt der Film, der heuer Weltpremiere auf der Berlinale feiert, in die Kinos.

Trailer ansehen

Die Verfilmung der im Jahr 1875 spielenden Geschichte wurde bereits mit zwei Bayerischen Filmpreisen für die beste Regie und den besten Darsteller (Moretti) ausgezeichnet. Auch auf der Vorauswahlliste für den Deutschen Filmpreis ist „Das finstere Tal“ zu finden. In Südtirol wurde der Thriller gedreht, der die Stilmittel des Genre-Kinos gekonnt einsetzt.

Während die gewalttätigen Männer mit doppelläufigen Flinten bewaffnet und zu Pferde durch die Gegend ziehen, fristen die eingeschüchterten Frauen ein karges Leben in ständiger Furcht vor der Brutalität des Brenner-Clans, der furchterregende Traditionen pflegt. Erst am Ende des Dramas dringt ein Sonnenstrahl in „Das finstere Tal“. (APA/dpa/red)

Filminfo

Literaturverfilmung, Deutschland/Österreich 2013
Länge: 114 Minuten
Drehbuch: Andreas Prochaska, Martin Ambrosch basierend auf dem Roman von Thomas Willmann
Regie: Andreas Prochaska
Darsteller: Sam Riley, Tobias Moretti, Paula Beer, Erwin Steinhauer, Florian Brückner, Thomas Schubert, Hans-Michael Rehberg, Martin Leutgeb, Carmen Gratl