Zehn Klischees über Frauen - und was dahintersteckt

Frauen frieren, können nicht Auto fahren und haben doppelt so viele Schuhe wie Männer - Vorurteile wie diese sind weit verbreitet. Was steckt wirklich hinter solchen Klischees?

Am 8. März wird der 103. Internationale Frauentag für Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen begangen.

1. Frauen putzen dauernd, Männer nie:

Nur selten haben die Männer die Hoheit über Staubsauger und Wischmopp - bloß 16 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage an, im Haushalt aufzuräumen. Nach Ansicht der Frauen sind sogar nur zwei Prozent der Männer die Chef-Putzer. Frauen putzen nach eigenen Angaben die gemeinsame Wohnung in 64 Prozent der Fälle. Das ergab 2013 eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

2. Frauen haben mehr Schuhe:

Klare Sache, stimmt. Frauen können offenbar nicht genug Schuhe ihr Eigen nennen. Sie besitzen im Schnitt mehr als doppelt so viele Treter wie Männer. Hatten männliche Befragte im Durchschnitt 8,2 Paar, waren es bei den Frauen 17,3. Das ergab 2014 eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Zwei Einbahnschilder mit der Aufschrift Männer und Frauen

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3. Frauen frieren mehr als Männer:

Die ausgeprägte Kälteempfindlichkeit von Frauen ist eine wissenschaftliche Tatsache. Sie besitzen weniger Muskelmasse als Männer. Gemessen am Gesamtgewicht besteht ein Mann zu 40 Prozent aus Muskeln, eine Frau nur zu 25 Prozent. Muskeln sind ständig durchblutet und produzieren ununterbrochen Wärme. Auch frieren Frauen schneller, weil ihre Oberhaut um etwa 15 Prozent dünner ist als die männliche.

4. Frauen verdienen weniger:

In Österreich verdient eine Frau in einem Ganztagsjob im Schnitt etwa 23,4 Prozent weniger als ihr männlicher Kollege.

5. Frauen lesen mehr:

Stimmt: Mädchen greifen häufiger zum Buch als Buben. 54 Prozent der Mädchen lesen nach eigenen Angaben täglich, aber nur 35 Prozent der Buben. Der Trend setzt sich bei Erwachsenen fort: 45 Prozent der Frauen lesen mehrmals pro Woche - aber nur 30 Prozent der Männer. Dies geht aus der Verbraucheranalyse 2012 der Axel Springer AG und der Bauer Media Group hervor.

Ein Mann und eine Frau stehen auf einer Wippe

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6. Frauen fehren schlechter Auto:

Die Herren der Schöpfung werden es nicht gerne hören, aber laut Statistik sind Frauen im Straßenverkehr besser. „Im Verhältnis zu ihren Fahrleistungen mit knapp 32 Prozent sind Autofahrerinnen in der Verkehrssünderdatei weitaus geringer vertreten als die Männer“, erklärte der ADAC 2012. Damals wurden nur 16,2 Prozent der verhängten Fahrverbote Autofahrerinnen zugeordnet. Auch bei Tempo-Vergehen seien Frauen unterrepräsentiert.

7. Frauen leben gesünder:

Was den gesunden Lebensstil anbelangt, haben Frauen die Nase vorn. Ein Großteil verzichtet nach eigenen Worten auf Alkohol (75,2 Prozent), legt besonderen Wert auf gesunde Ernährung (67,1 Prozent) und auf eine insgesamt gesündere Lebensweise (60,6 Prozent). Bei den Männern sind dies laut einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsportals „Apotheken-Umschau“ jeweils deutlich weniger.

8. Frauen reden mehr als Männer:

Das Klischee von weiblichen Plaudertaschen und wortkargen Männern ist weit verbreitet. Doch glaubt man Psychologen der University of Arizona, reden Männer und Frauen gleich viel. Im Durchschnitt geben sie rund 16.000 Wörter pro Tag von sich. Der deutsche Psychologe Matthias Mehl und sein Team haben zwischen 1998 und 2004 fast 400 Studenten aus den USA und Mexiko mit einem selbst entwickelten Spezialrekorder untersucht.

Zwei Schilder mit jeweils einem Symbol für Mann und Frau

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9. Frauen tun sich beim Rechnen schwerer:

Das scheint zu stimmen, wenn man nach der Pisa-Studie 2012 geht. Burschen erreichten durchschnittlich 14 Punkte mehr als Mädchen. Seit 2003 hat sich dieser Leistungsabstand sogar vergrößert, damals hatte er neun Punkte betragen.

10. Frauen brauchen im Bad doppelt so lange:

Von wegen! Ihren Körper pflegen Männer fast genauso lange wie die vermeintlich eitleren Frauen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest. Demnach brauchen Männer 46 Minuten täglich für die Pflege, Frauen nur sechs Minuten mehr. (dpa/red)