Mick Jaggers Freundin tot in ihrer Wohnung gefunden

Die langjährige Freundin von Rolling Stones-Sänger Mick Jagger, L’Wren Scott, ist tot. Die 49-Jährige, die als Designerin und Model arbeitete, sei am Montag leblos in ihrer New Yorker Wohnung gefunden worden, sagte eine Sprecherin der New Yorker Polizei der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Jagger sei „komplett geschockt und niedergeschmettert“, erklärte eine Sprecherin des Sängers. Der Sänger war mit seinen Band-Kollegen in der Nacht zum Montag im australischen Perth eingetroffen, wie die Band per Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Dort war für Mittwoch ein Konzert geplant.

Jagger in tiefer Trauer

„Ich werde sie niemals vergessen“, schrieb Jagger am Dienstag auf seiner Internetseite. „Ich habe immer noch große Probleme, zu verstehen, wie meine Geliebte und beste Freundin ihr Leben so tragisch beenden konnte. Wir haben viele wunderbare Jahre zusammen verbracht und uns gemeinsam ein schönes Leben aufgebaut. Sie hatte eine große Präsenz, und ihr Talent wurde sehr bewundert, nicht zuletzt von mir.“ Der Musiker bedankte sich auch für die vielen Beileidsbekundungen und die Unterstützung.

Medien spekulieren über Selbstmord

Offizielle Angaben zur Todesursache gab es zunächst nicht. Die Untersuchung des Falls dauere an, sagte die Sprecherin. In US-Medien wurde über einen möglichen Selbstmord spekuliert. US-Medien wie der Nachrichtensender CNN berichteten unter Berufung auf Polizeiquellen, dass sich die Designerin mit einem Schal an einer Türklinke erhängt habe. Es gebe keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. Scott habe keine Nachricht hinterlassen. Am Morgen hätte sie ihrem Assistenten eine SMS geschrieben, dass er vorbeikommen solle. Als er das wenig später tat, fand er Scott tot und rief die Polizei.

Erfolgreiche Designerin

Die im US-Bundesstaat Utah als Laura Bambrough geborene Scott war seit Anfang der 2000er Jahre mit Jagger (70) zusammen. Das mehr als 1,90 Meter große Model hatte als Designerin mit Prominenten wie Madonna, Sarah Jessica Parker, Nicole Kidman und Angelina Jolie zusammengearbeitet. 2006 gründete sie ihr eigenes nach ihr benanntes Modelabel. Sogar die US-First Lady Michelle Obama war bereits in Kreationen von Scott gesehen worden.

Die Designerin hatte ihre Kollektion im Februar 2013 bei der London Fashion Week gezeigt. Jagger hatte unterstützend in der ersten Reihe gesessen. Mitte Februar hatte Scott die Präsentation ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2014/2015 bei der Londoner Modewoche allerdings kurzfristig abgesagt. Als Grund waren Verzögerungen in der Produktion genannt worden. Sie hatte die neuen Modelle stattdessen über soziale Medien vorstellen wollen.

US-Stars reagieren bestürzt

Prominente Freunde und Bekannte von Scott reagierten bestürzt auf die Nachricht von ihrem Tod. „Ich bin untröstlich nach dem Verlust der großartigen und talentierten L’Wren Scott“, schrieb Jaggers Ex-Frau Bianca Jagger bei Twitter.

„Möge sie in Frieden ruhen.“ Scott sei eine „seltene, wundervolle und talentierte Seele“ gewesen, schrieb die Schauspielerin Bette Midler. „Ich bin erschüttert.“

Es gebe keine Worte, die beschreiben könnten, wie sie sich fühle, zitierte die „New York Times“ Scotts Designer-Kollegin Diane von Furstenberg. „Ich wünschte, sie hätte um Hilfe gebeten, so dass eine solche Tragödie nie passiert wäre.“ Scott sei „brillant, elegant, liebenswürdig und großzügig“ gewesen, schrieb die Schauspielerin Olivia Wilde. „Was für eine Tragödie.“

Rolling Stones sagen Konzert ab

Die Rolling Stones haben mittlerweile ihr für Mittwoch geplantes Konzert in Perth, der Auftakt ihrer Australien-Tour, abgesagt. Das teilte der Tourveranstalter Frontier Touring auf Facebook mit. „Es gibt zunächst keine weiteren Informationen“, hieß es. Unklar ist, ob das Konzert nachgeholt wird und ob die anderen Konzerte in Australien wie geplant stattfinden. Das nächste Konzert war für den 25. März in Sydney geplant.

(dpa/APA/AFP)