Liegt Schnelligkeit wirklich in den Genen?

Einen Kilometer in drei Minuten laufen, das solltest Du schaffen, um bei der Ö3 Challenge am kommenden Sonntag mitmachen zu können. Schwimmerin Mirna Jukic hat es nicht geschafft und die Skistars Anna Fenninger und Marcel Hirscher trauen sich diese Leistung nicht zu. Was braucht man dafür? Reicht hartes Training oder ist es eine Frage der Gene, wie schnell wir laufen können?

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 9. April 2014

Sportliche Menschen werden diese Aufgabe schaffen, da sind sich Sportmediziner einig. Allerdings mit einem gezielten Intervalltraining, das etwa sechs bis acht Wochen dauert. Das gilt freilich auch für Skifahrer oder Schwimmer, die ja ganz anders trainieren als Läufer.

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Wie schnell und vor allem wie lange man laufen kann, ist aber nicht nur eine Frage des Trainings, sondern auch eine der Gene. Wir Menschen haben von Natur aus vereinfacht gesagt entweder schnell reagierende Muskelfasern, dann sind wir bei Schnellkraft gut, oder langsam reagierende Muskelfasern, dann sind wir gute Ausdauersportler. In der DDR und in Russland hat man früher bei Jugendlichen Muskelproben entnommen, sie analysiert und die Zukunftshoffnungen dann in die entsprechenden Kader gesteckt.

Marathonläufer als Schatten auf dem Asphalt

APA/GEORG HOCHMUTH

In Kenia, woher ja besonders viele Spitzenmarathonläufer kommen, haben die meisten Menschen langsame Muskelfasern. Das hat mit der Evolution zu tun, sagen etliche Studien. In Afrika sind die Menschen über Generationen auf den Füßen unterwegs, Kinder und Jugendliche gehen oder laufen täglich zig Kilometer in die Schule, Autos und andere Fortbewegungsmittel gibt es sehr wenige, weswegen die Beinmuskulatur andere Anstrengungen aushalten muss als bei uns in Europa. Außerdem leben viele der Spitzenmarathonläufer in Kenia in der Hochebene auf rund 2.000 Meter Seehöhe. Deshalb sind sie es gewohnt, beim Sport mit weniger Sauerstoff auszukommen. Das Lauftraining in Kenia ist außerdem viel härter als bei uns, und die große Konkurrenz im eigenen Land spornt die Jungen ordentlich an, noch härter zu trainieren. Insofern ist es für Europäer so gut wie unmöglich, einen Ostafrikaner beim Marathon zu schlagen.

Robert Kratky schlägt eigene Bestzeit

Das Ziel der Ö3-Marathon-Challenge ist ambitioniert: 42 Ö3-Hörer laufen als Staffel jeweils einen Kilometer und sollen am Ende beim Vienna City Marathon (VCM) schneller sein als der Sieger. Um das zu schaffen, muss die Schallmauer der 3-Minuten-Hürde gebrochen werden. Wie schwer das ist, hat das Ö3-Weckerteam selbst ausprobiert. [mehr...]