Conchita Wurst zur Ehrenbürgerin ernannt

Bad Mitterndorf, die Heimatgemeinde von Conchita Wurst, hat ihre berühmteste Tochter gestern zur Ehrenbürgerin gemacht. Vier Monate nach dem Song-Contest-Sieg war der ganze Ort auf den Beinen, um das im Kurpark gebührend zu feiern. Und Conchita hat sich bedankt, indem sie mit der Blasmusikkapelle "Rise Like A Phoenix“ aufg’spielt hat.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 8. September 2014

Alle haben sich fesch herausgeputzt, die Madeln im Dirndl und die Buam in der Lederhosen. Die Wirtshäuser haben im Ortszentrum Standeln aufgebaut, Hendelbratereien, Grillstationen und natürlich so manche Ausschank, sodass dann ein paar hundert Mitterndorfer durchaus gut gelaunt im Kurpark, wo man eine große Bühne aufgebaut hat, ein schönes Fest zu Ehren von Conchita gefeiert haben. Und die hat sich sehr gefreut. Denn tief drinnen in der Kosmopolitin steckt ja dann doch noch immer ein bissl ein Landei. „Jetzt, da ich so viel in der Welt herumreise, lerne ich erst so richtig zu schätzen, wie schön meine Heimat ist“, schwärmt Conchita inmitten der ländlichen Idylle. „Ja, ich verliebe mich gerade wieder aufs Neue in diese wunderschöne Gegend hier.“

Conchita Wurst mit Ehrentafel

ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Und diese Liebe wird von der Heimat durchaus erwidert. Allen voran von Bürgermeister Karl Kaniak, der mit einer Überraschung Conchita Wurst zu Tränen gerührt hat. Durch einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderates ist Conchita Wurst jetzt zur Ehrenbürgerin von Bad Mitterndorf ernannt worden. Ehrenbürgerschaft, das bedeutet neben einer schmucken Tafel im Ortszentrum auch die Versicherung, dass es für Conchita Wurst in Bad Mitterndorf immer ein Dach über dem Kopf und ein warmes Essen geben wird. Bleibt natürlich zu wünschen, dass ihre Karriere so verläuft, dass sie auf dieses Angebot nie zurückkommen muss.

„Es läuft gut“, sagt sie im Ö3-Interview, „und es läuft in der Geschwindigkeit, die ich möchte.“ Den vielen Kritikern, die meinen, dass sie es gerade vergeigt, weil sie noch keinen neuen Song veröffentlicht hat, kontert Conchita Wurst: „Es freut mich, dass die Begehrlichkeit so groß ist, aber bevor die Aufnahmen nicht so perfekt sind, wie ich sie haben will, gebe ich sie nicht her.“

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Ab heute ist Conchita Wurst wieder eine Woche lang in Wien im Studio, um an neuen Songs zu arbeiten. „Musikalisch wird es natürlich Drama geben, ohne Drama geht’s nicht“, lacht sie. Aber es sollen auch durchaus moderne Sounds dabei sein, reduzierte Arrangements, die ihre Stimmkraft voll zum Ausdruck bringen - geschrieben von renommierten Komponisten aus dem In- und Ausland. Auf ein Release-Date will sie sich noch nicht festlegen, aber die erste Single könnte Gerüchten zufolge schon im November kommen, das Album dann Anfang nächsten Jahres.

Bis dahin wird ihr aber auch nicht wirklich fad. Momentan reüssiert sie in der internationalen Modewelt, mit Fotoshootings bei Karl Lagerfeld und Laufstegauftritten bei Jean-Paul Gaultier. Dazu gibt’s jede Menge Auftritte bei Gay-Pride-Festivals und bei Veranstaltungen aller Art. „In ein paar Monaten werden wir ja sehen, ob mein Timing gepasst hat“, lacht Conchita verschmitzt, „ich jedenfalls bin zuversichtlich.“