Gesundheitspersonal in Schutzkleidung

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Ebola - so ansteckend ist die Krankheit wirklich

Im Internet schwirren allerlei Gerüchte über die Gefährlichkeit von Ebola herum. Vieles davon ist falsch. Nur enger Kontakt mit Infizierten oder kontaminiertem Material könne zu einer Infektion führen, informiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer Aussendung.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 8. Oktober 2014

„Das Ebola-Virus wird von Mensch zu Mensch durch engen und direkten physischen Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen. Am infektiösesten sind Blut, Fäkalien und Erbrochenes“, stellte die WHO fest.

Man habe das Virus auch in Muttermilch, Urin und Samenflüssigkeit festgestellt. Männer könnten nach einer überstandenen Erkrankung damit auch noch 70 bis 90 Tage lang infektiös sein. Auch Speichel und Tränen könnten ein gewisses Risiko darstellen. Hier gebe es aber nur wenige Hinweise. In Schweiß habe man das Virus nie entdeckt.

Ebola kann auch indirekt über kontaminierte Flächen und Objekte übertragen werden. Hier helfen aber einfache Desinfektionsmaßnahmen.

Ebola auch bei uns?

Ö3-Reporter Rupert Kluger hat mit Franz X. Heinz, Chef des Departments für Virologie der MedUni Wien, über die Ebola-Gefahr in Österreich gesprochen. Der Experte beruhigt, eine Ansteckungsgefahr ist in Österreich äußerst unwahrscheinlich.

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Das Ebola-Virus

RAMON ANDRADE 3DCIENCIA / Science Photo Library / picturedesk.com

Nicht über die Luft übertragbar

Keinesfalls ist Ebola - so die Weltgesundheitsorganisation - über die Luft übertragbar. Von „airborne infections“ sprechen die Fachleute hingegeben bei Masern, Influenza und Feuchtblattern. Wenn nur ein mit Masern Infizierter in einem Raum sitzt, kann man davon ausgehen, dass später alle anderen Anwesenden erkranken, außer sie sind geimpft oder haben die Masern bereits einmal überstanden. Trotzdem gibt es gerade bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung in vielen Ländern Europas, so auch in Österreich, laut den Behörden große Impflücken.

Freilich, kommt es zum Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit direktem Auswurf etc. von schwerkranken Ebola-Patienten, kann eine Infektion stattfinden. Doch das hat nichts mit einer Übertragung über die Luft zu tun. Laut der WHO gibt es keine Hinweise auf eine Änderung der bekannten Übertragungsweisen für die Ebola-Erreger.

Nachhören: Expertin beruhigt im Ö3-Interview

Schon im Ö3-Wecker am Dienstag hat Pamela Rendi-Wagner, Generaldirektorin für öffentliche Gesund, im Gespräch mit Robert Kratky erklärt, dass wir in Europa zwar weiterhin mit eingeschleppten Ebola-Fällen rechnen müssen, dass eine Verbreitung der Krankheit aufgrund der hohen Gesundheitsstandards aber nicht befürchtet werden muss.

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Telefonauskunft für alle Fragen zu Ebola

Das österreichische Gesundheitsministerium informiert auf seinen Internetseiten über die aktuelle Lage. Für alle, die sich ganz genau über Ebola informieren wollen, hat das Ministerium eine Hotline eingerichtet. Die ist unter der Telefonnummer 050 555 555 (Mo-Fr 8.00 bis 17.00 Uhr) erreichbar. (APA/Red)